Nach dem Rücktritt einiger Vorstandsmitglieder fanden sich bei einer Mitgliederversammlung keine Personen, welche die vakanten Posten übernehmen. Daraufhin rührten Bürgermeister Johannes Moser als Vorsitzender des Beirats und Wirtschaftsförderer Peter Freisleben nochmals verstärkt die Werbetrommel. Mit Erfolg.

Berta Baum, die laut Moser bei der Vermarktung des Cube-Dienstleistungszentrums erfolgreich agiert hatte, erklärte sich bereit, den Vorsitz des Vereins zu übernehmen. Den hatte Thomas Schaad als Sprecher des MEV zuletzt kommissarisch besetzt. Die Bilanzbuchhalterin Johanna Schaardt meldete Interesse an, als Kassiererin der Vorstandschaft beizutreten. Auch die in Welschingen tätige Unternehmerin Rania Akari wollte mitmachen. Alle drei wurden in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Rastanlage Hegau West genauso einstimmig gewählt wie Rolf Brozio zum zweiten Vorsitzenden. Er ist der Einzige im Vorstand, der weitermacht. "Es gibt auch für den Beirat neue Interessenten, wie Betreiberinnen von jungen Altstadt-Geschäften", erklärte Moser.

"Es ist sicher in der Vergangenheit nicht alles glatt gelaufen, wir wollen aber nun mit der neuen Vorstandschaft nach vorne schauen", fasste sich Bürgermeister-Stellvertreter Peter Kamenzin als Wahlleiter kurz. Zuletzt war der MEV fast nicht mehr handlungsfähig, da ein Großteil des Vorstands zurückgetreten war. Grund waren wohl Unstimmigkeiten, nachdem die Stadt Engen die Zuschuss-Modalitäten geändert hat. Der MEV wird jährlich mit maximal 20 000 Euro gefördert. Im vergangenen Jahr waren es 13 782 Euro. Der Betrag richtet sich auch nach den Aktivitäten des Vereins. "Der Engener Bauernmarkt, den wir 2016 erstmals veranstaltet haben, übte eine große Zugkraft aus", schilderte Thomas Schaad. Die Ein- und Ausgaben im vergangenen Jahr hielten sich mit etwa 26 000 Euro fast die Waage. Zu Buche schlugen dabei auch 7275 Euro Personalkosten.

Um die Aufgaben besser bewältigen zu können, hat der MEV eine Büro-Teilzeit-Mitarbeiterin angestellt. Bei der ansonsten einstimmigen Entlastung der alten Vorstandschaft enthielt sich Bürgermeister Moser der Stimme. Er begründete dies im Gespräch mit dem SÜDKURIER: "Wenn weniger Arbeit anfällt, weil die Handlungsfähigkeit des Vereins stark eingeschränkt war, müssten auch die Ausgaben, wie beim Personal, deutlich geringer ausfallen", betonte er. Froh waren alle Beteiligte, dass der vorsorglich auf die Tagesordnung gesetzte letzte Punkt "Auflösung des Vereins" gestrichen werden konnte.


Der Ursprung

Der Verein Marketing-Engen entstand aus der Arbeitsgruppe Marke-Team, die mit etwa 40 engagierten Engener Bürgern eine fast dreijährige Vorarbeit unter der Leitung von Professor Alexander Doderer (Gruppe Drei) geleistet hatte. In dieser Arbeitsgruppe wurden Ideen für neue Engener Projekte und Vorhaben gesammelt. So wurden neue Logos entworfen, Prospekte für Stadt und ansässige Firmen neu gestaltet, Schilder verändert und modernisiert sowie vieles mehr. Bei der Gründung des Vereins fanden sich am 16. Juli 2011 64 Mitglieder zusammen. Der Engener Sterntaler, eine stadteigene Währung, gilt als besondere Erfolgsgeschichte.