Mitglieder der Freien Wählervereinigung treten auch bei der kommenden Kommunalwahl wieder an. Dank der „Unabhängigen Bürgerliste“ haben die Bürger in allen sechs Ortsteilen von Eigeltingen eine echte Wahl, auch wenn sich die Gemeinderäte in Eigeltingen einig sind, dass es im Gemeinderat weniger um Parteipolitik als um Sachpolitik geht.
Katja Hertell ist aktuell im Gemeinderat und auch Bürgermeisterstellvertreterin. Sie bedauert sehr, dass es so schwer ist, Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern und Kandidaten zu finden. „Es ist nicht leicht, Leute zu finden. Das ist auch der Grund, warum wir so lange mit der Aufstellversammlung gewartet haben, immer in der Hoffnung, dass wir vielleicht doch noch jemanden finden werden“, erklärte sie. Diese Hoffnung wurde allerdings nicht erfüllt.
Von den amtierenden Gemeinderäten hören Siegbert Bach, Andrea Oexle, Stefan Schwald und Manfred Schwanz auf. Zur Wiederwahl stellen sich Katja Hertell, Markus Rauch (beide Wahlbezirk Eigeltingen) und Manuel Ramsperger aus dem Wahlbezirk Heudorf. Katja Hertell erklärte: „Ich habe mich noch einmal aufstellen lassen, da ansonsten der Eigeltinger Gemeinderat aus nur noch zwei alten Gemeinderäten bestanden hätte. Das finde ich nicht nur für die Verwaltung etwas heftig, man sollte ja auch noch wissen, was zurückliegend beschlossen und angegangen wurde. Dazuhin ist es gerade jetzt eine schwierige Zeit für die Gemeinden, da sollte der Gemeinderat aktiv sein und erfahrungsgemäß braucht es ein paar Jahre, bis man weiß, wie die Politik läuft.“
Ebenfalls kein Unbekannter ist Kandidat Sven Römer, der allerdings als Ortsvorsteher von Homberg-Münchhöf bisher nur ein Rede-, aber kein Stimmrecht im Gemeinderat hat. Auch in Gemeinderäten in anderen Orten gibt es Ortsvorsteher, die Gemeinderat sind. Ebenfalls für diesen Wahlbezirk stellt sich Stephan Ambrosi wieder auf. Nicolai Van der Bellen hatte bereits eine Legislaturperiode im Gemeinderat gearbeitet und auch schon als Bürgermeister kandidiert. Er lebt auf einem Hof im Wahlbezirk Heudorf. Ganz neu in der Kommunalpolitik ist Stefan Schroff aus diesem Bezirk.
Kandidat Thorsten Braun ist in Honstetten bekannt und engagiert sich dort unter anderem aktiv im Vereinsleben. Neu für den Wahlbezirk Eigeltingen kandidieren Markus Rauch, Regina Glatt und Stephan Gerlach. Am bekanntesten von ihnen dürfte Regina Glatt sein, da sie vor allem im Bereich Feuerwehr und „Helfer vor Ort“ sowie als Blutspenderin von sich reden macht und das, obwohl sie keine gebürtige Eigeltingerin ist wie ihre Mitkandidaten. „Gerade das Thema Feuerwehr hat mich eigentlich auf den Gedanken gebracht, für den Gemeinderat zu kandidieren. Ich war, wenn die Feuerwehr Thema in den Gemeinderatssitzungen war, als Zuhörerin dabei. Ich fand auch die anderen Themen spannend und interessant, wie vielschichtig die Arbeit ist. Das Engagement einiger Gemeinderatsmitglieder hat mich begeistert, besonders wenn sich diese für das Anliegen der Bürger eingesetzt haben“, erklärt sie.
Ihr sei bewusst, dass zur Gemeinderatsarbeit auch oder gerade die Recherche im Vorfeld und das Gespräch mit Betroffenen gehöre. Sie engagiere sich gerne für andere, zudem seien ihr Eigeltingen und seine Bürger nach zehn Jahren ans Herz gewachsen. „Darum will ich auch, dass die Lebensqualität hier so gut bleibt und will hierzu durch Mitsprache auch beitragen“, fügt sie an. Ihr ist bewusst, dass es rechtliche Grenzen gibt und dass die Finanzen der Gemeinde nicht für alles eingesetzt werden können. „Ich war jahrelang im bundesweiten Betriebsrat des Vertriebs in Berlin und habe hier gelernt, dass es manchmal nicht anders geht, als Kompromisse zu schließen“, berichtet sie von ihren Erfahrungen.
In Eigeltingen gilt noch die unechte Teilortswahl. Daher ist es gut, dass es zwei Listen gibt, damit die Bürger eine echte Wahl haben. Es bedeutet allerdings auch, dass nicht nur Kandidaten für die Gemeinderatswahl gesucht werden müssen, sondern auch für die fünf Ortschaftsräte. Die Ortsvorsteher Harald Roth (Heudorf), Werner Hirt (Honstetten), Reinhard Schwanz (Reute) und Hans-Jürgen Boldt (Rorgenwies) wollen alle nicht mehr antreten. Nur Sven Römer aus Homberg-Münchhöf würde sich der Wiederwahl stellen. Damit wird sich nach der Kommunalwahl am 9. Juni auch hier ein deutlich verändertes Bild zeigen.