Die Schulleiter Margit Lustig und Gerrit Grahl, Lehrkräfte und Eltern applaudierten in der Gemeinderatssitzung, als die Entscheidung gefallen war. Das Gremium hat einstimmig beschlossen, die von den Grundschulen Allensbach und Hegne schon länger gewünschte Schulsozialarbeit einzuführen. Ab dem Schuljahr 2019/2020 soll eine 70-Prozent-Stelle hierfür eingerichtet werden. In besonderen Einzelfällen soll der oder die damit Befasste auch im Vorschulbereich tätig werden.

Pflichtunterricht leide unter Konflikten

In der Grundschule Allensbach werden aktuell 166 Kinder unterrichtet und betreut, in Hegne sind es 52. Und eine zunehmende Anzahl davon zeige Verhaltensauffälligkeiten, hatten die Schulleitungen und Elternvertreter ihren Antrag auf Schulsozialarbeit begründet. Dabei gehe es um aggressives Verhalten wie Treten oder Schlagen, um verbale Achtlosigkeit, Ich-Bezogenheit und – auch durch Flüchtlingskinder – kulturelle Schwierigkeiten. Der Pflichtunterricht leide, weil die Lehrkräfte vermehrt mit Konfliktlösungen beschäftigt seien.

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Der Allensbacher Schulleiter Grahl betonte dabei: „Die Problemfelder sind die gleichen oder zumindest ähnlichen, wie in vielen anderen Schulen auch.“ Und die Elternbeiratsvorsitzende Sandra Bißler erklärte: „Im Landkreis sind an den meisten Grundschulen Schulsozialarbeiter im Einsatz. Dies zeigt, dass Schulsozialarbeit mittlerweile ein Qualitätsmerkmal darstellt und nicht als ein Makel gesehen wird beziehungsweise nur in Problemschulen zum Einsatz kommt.“

Gut investiertes Geld

Die konkrete Stellenbeschreibung soll die Verwaltung nun zusammen mit den Schulen ausarbeiten – und dies möglichst bald. Grundsätzlich soll Schulsozialarbeit sowohl Schüler, Lehrer wie Eltern durch Beratung und Förderung unterstützen und dabei auch präventiv wirken. Die Kosten für die Gemeinde bezifferte Bürgermeister Stefan Friedrich nach Abzug eines Landeszuschusses auf knapp 30.000 Euro pro Schuljahr. Vertreter aller Parteien meinten, das werde gut investiertes Geld sein.