Mitglieder der Interessensgemeinschaft pro Südumfahrung haben am Wochenende in Markdorf und Umgebung Banner im Vorfeld des Bürgerentscheids am 14. November an verschiedenen Stellen aufgehängt. Die Markdorfer sind aufgerufen, darüber abzustimmen, ob die Stadt in einer Stellungnahmen an den Kreistag den Bau der Südumfahrung zustimmen oder ablehnen soll.
Alle Banner haben die Zustimmung der Grundstücksbesitzer, betont Rainer Zanker, Vorsitzender in der Interessensgemeinschaft, in einer Pressemitteilung. Schon am darauffolgenden Sonntag seien zwei Banner die am Bildungszentrum aufgehängt waren, abgeschnitten und gestohlen worden. Ein weiteres Banner, etwas außerhalb von Hepbach sei runtergerissen und zerstört worden, nachdem die Kabelbinder in 2,8 Meter Höhe durchtrennt worden seien.

Familie an der Ravensburger Straße lebt mit „unwohlem Gefühl“
Bereits im Sommer wurde ein Fensterplakat in der Ravensburger Straße zerstört. Wie das Einschussloch in der Fensterscheibe eines Hauses verursacht wurde, ist noch immer unklar. Vor der Scheibe hängt eine Tafel, auf der für den Bau der Südumfahrung geworben wird. Die Ermittlungen der Polizei dazu laufen.
Zur Ursache gibt es bislang nur Vermutungen. Ein Steinschlag wird laut Polizei eher ausgeschlossen, eine herkömmliche Schusswaffe hätte vermutlich die Scheibe durchschlagen und in der Wohnung ein Projektil hinterlassen. Daher könnte eine Art Steinschleuder denkbar sein. Laut Rainer Zanker lebe die Familie des Hauses seitdem „mit einem sehr unwohlen Gefühl“.

Bereits 2020 wurden Werbeanlagen der Gegner beschädigt
2020 wurden die Werbeanlagen der Gegner der Südumfahrung auch schon beschädigt, sogar ein gefälschter Flyer wurde verteilt. „So wie sich die Interessensgemeinschaft gegen eine Zerstörung beim Gegner ausgesprochen hat, so verurteilen wir auch die Aktionen gegen uns“, schreibt Rainer Zanker. Dies sei kein demokratisches Verhalten und ein „ganz schlechter Stil“. Jeder habe das Recht auf eine eigene Meinung, so Zanker weiter, die bei aller Kontroverse, vom Gegenüber akzeptiert werden sollte.