Ein Flugzeug der britischen Fluggesellschaft Easyjet ist nach einem Luftnotfall auf dem Bodensee-Airport Friedrichshafen gelandet. Weil der Pilot nach Angaben der Polizei Rauch im Cockpit wahrgenommen hatte, flog er am Samstag den Flughafen Friedrichshafen im Bodenseekreis an. Die Maschine war demnach aus London in Richtung Innsbruck unterwegs, konnte dort aufgrund des schlechten Wetters jedoch nicht landen.
152 Personen waren an Bord
Der Pilot konnte den Flieger mit 146 Passagieren und sechs Crewmitgliedern an Bord schließlich sicher landen, wie die Polizei weiter mitteilte. Zu Personen- oder Sachschaden kam es nicht. Laut Flughafen wurde am Samstag um 16.45 Uhr Großalarm ausgelöst und die Flughafen-Feuerwehr alarmiert. Das Flugzeug vom Typ Airbus 320 sei dann kurz nach 17 Uhr ohne Probleme gelandet.

Auf dem Bodensee-Airport war zuvor die Flughafen-Feuerwehr in Alarmbereitschaft versetzt worden. Außerdem wurden auch Einsatzkräfte aus den umliegenden Gemeinden alarmiert, teilte der Bodensee-Airport mit. Die Alarmierung aller Einsatzkräfte des Flughafens und der angeforderten anderen Feuerwehren und Rettungsdienste habe reibungslos formuliert, heißt es seitens des Flughafens. Die Passagiere und die Crew hätten das Flugzeug unversehrt verlassen können und seien nach der Landung im Flughafengebäude betreut und anschließend mit Bussen nach Innsbruck gebracht worden.
Knapp 300 Einsatzkräfte
Die Ursache für die Wahrnehmung im Cockpit war zunächst unbekannt, hieß es weiter bei der Polizei. Der Pilot hatte offenbar kurz vor Innsbruck Brandgeruch und Rauch im Cockpit wahrgenommen. Das Flugzeug werde einer Untersuchung unterzogen. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) waren mit rund 150 Einsatzkräften vor Ort, der Rettungsdienst mit rund 120 Einsatzkräften. Die Polizei war mit 14 Beamten am Flughafen in Friedrichshafen.

Trotz des immensen Aufgebotes sei der Einsatz selbst reibungslos verlaufen, berichtet Kreisbrandmeister Peter Schörkhuber auf Anfrage des SÜDKURIER. Er selbst sei kurz nach der Alarmierung am Flughafen gewesen und bereits auf wenige Minuten später sei die Landung des Flugzeuges angekündigt gewesen.

„Nach der Alarmierung hat alles sehr schnell gehen müssen“, so Schörkhuber: „Da musste unsere ganze Maschinerie rasch anlaufen.“ Unter Zeitdruck sei der Großeinsatz dann ohne Komplikationen verlaufen. Dies, so Schörkhuber, habe auch daran gelegen, dass das Flughafenpersonal sehr schnell eingetroffen sei, inklusive der Geschäftsführung.
Pilot: „Noch nie so viel Blaulicht gesehen“
„Es wurde dann innerhalb weniger Minuten eine gemeinsame Einsatzleitung gebildet“, so Schörkhuber. Auch die Notfallseelsorge sei für den Fall der Fälle hinzugerufen worden. Die musste dann jedoch glücklicherweise nicht eingreifen. Er selbst sei nach dem Ende des Einsatzes noch kurz an Bord der Maschine gewesen und habe mit dem Piloten gesprochen: „Der Pilot hat mir dann gesagt, er habe noch nie so viel Blaulicht auf einem Flughafen gesehen“, berichtet Schörkhuber.