Den Auftakt des diesjährigen Hohentwiel-Festivals machte am Samstagabend die deutsche Rockband Eisbrecher, die vor mehr als 1000 Fans spielte. Das war für eine nur in Fankreisen bekannte Band eine doch beachtliche Kulisse. Die Gruppe von Alexander „Alexx“ Wesselsky gibt es zwar schon seit 14 Jahren, doch auf den bundesweiten Durchbruch wartet sie noch immer. Schade eigentlich, denn die Eisbrecher-Buben machen richtig gut Party. An der Lautstärke kann es jedenfalls nicht liegen, dass man auf Eisbrecher noch nicht überall aufmerksam wurde. Was die Band den Zuhörern auf die Ohren gab, hatte ordentlich Wumms. Und war genau nach dem Geschmack der Konzertbesucher, die auf Ohropax wenig geben, sondern diese "Neue Deutsche Härte" in prallem Sound lieben.
Eisbrecher sind, grob gesagt, eine Mischung aus Rammstein und Unheilig. Also energiegeladenem Brachial-Rock und düster-baladesken Klängen, wie man sie von Graf Unheilig kennt. Das ist ungewohnt, das klang interessant. Sänger Alexx Wesselsky zeigte sich den Fans in immer neuen Outfits. Mal im schicken Maßanzug, dann in Kapitänsuniform oder im Eismeer-Parka.
Herausragend und ein echtes Kompliment für die Technik-Crew: Der Sound kam nicht nur mega laut aus den Boxen, sondern zugleich kristallklar und einwandfrei. Für ein Open-Air-Festival höchst bemerkenswert. Es zeigt, wie brillant die Technik-Mannschaft der Singener Stadthalle arbeitet.
Als Vorgruppe trat die Band Maerzfeld an, die vor zwei Jahren in Aach beim gefloppten Open-Air für guten Sound gesorgt hatte, aber vor wenigen Zuschauern spielen musste. Am Samstag hatte sie nun ein größeres Publikum, mehr Freude am Spielen und heizte mächtig ein. Kurz nach 22 Uhr war der Trubel auf dem Hohentwiel dann wieder zu Ende. Nun spielen am Mittwoch noch BAP, am Donnerstag Mark Forster und am Freitag BossHoss.