Doris Eichkorn

Die Planungen des Investors, der auf dem ehemaligen Gelände rund um den Bahnhof Schwackenreute ein Campingresort plant, treten immer deutlicher hervor. Bei der ersten Präsentation der Grundideen im Gemeinderat zeigte sich der Rat offen, aber mit überraschter Skepsis, was die Lage und die Umsetzung solch eines Projektes direkt an der viel befahrenen B 313 betrifft. 

Die gesicherten Überreste des einst als strategisch so wichtig angesehenen Bahnhofsgebäudes warten darauf, dass ihr Dornröschenschlaf ...
Die gesicherten Überreste des einst als strategisch so wichtig angesehenen Bahnhofsgebäudes warten darauf, dass ihr Dornröschenschlaf bald beendet wird. | Bild: Doris Eichkorn

So konnte Felix Freitag als Planer für das beauftragte Planungsbüro Planstatt Senner den Vorentwurf des Bebauungsplanes Zentrum Schwackenreute vorstellen. Das bisher bestandskräftige Gewerbe- und Industriegebiet, welches in seiner ursprünglich angedachten Form nie realisiert wurde, soll nun mit einer gänzlich anderen Nutzung verwirklicht werden. Im Mittelpunkt der Planungen steht aktuell der Campingplatz mit Veranstaltungsbereich. Hier soll später ein separates Gebäude, das für Hochzeiten, Firmen oder private Feiern gebucht werden kann, gebaut werden.

Verkehrsführung sorgt bei vielen Räten für Kopfzerbrechen

Der zentral gelegene Bahnhof wurde nach dessen Erwerb zurückgebaut und nur gesichert. Er selbst stehe nicht mehr unter Denkmalschutz, so Freitag. Er soll jedoch als Markthalle mit Café dann wieder im selben Stil und mit, soweit möglich, auch stilgerechten Baumaterialien wieder aufgebaut werden. Dem Rat gefiel die Planung gut. Einzig die Verkehrsführung und die Querung der Bahnschienen für jeglichen Verkehr sowie die Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße sorgte bei vielen Räten für Kopfzerbrechen. Auch die nahegelegene Flüssiggasanlage, so die Räte, stelle für die weitere Planung eventuell eine Einschränkung dar.

Mühlingens Bürgermeister Manfred Jüppner äußerte seine Meinung zu diesem Thema sehr deutlich:“Die Flüssiggasanlage halte ich für überflüssig, da die Gemeinde mittlerweile an das Gasnetz angeschlossen wurde.“ Gemeinderat Peter Kible interessierte sich für den zeitlichen Plan, sollte der Rat den Vorentwurf billigen. Hierauf folgte eine kurze Überschlagsrechnung des Planers, der optimistisch die Rückkehr des Themas zur weiteren Beschlussfassung in den Rat in einem halben Jahr ansetzte. Dazwischen gelte es noch Stellungnahmen der unterschiedlichen Fachbehörden zu berücksichtigen und Lösungen für eventuelle Hürden zu erarbeiten.

Diskussion über Lärmbelästigung

Lärm, so sahen es jedenfalls einige Räte, könnte als störend empfunden werden. Und so kam die Nachfrage, ob denn der Lärmschutzwall, welcher zur Bundesstraße aufgeschüttet werde, dann auch die Lärmbelastung vom geplanten Gewerbegebiet gegenüber abhalte. Hier verwiesen Planer und Bürgermeister darauf, dass die gut 6000 Fahrzeugbewegungen eine weit größere Lärmbelastung wären als ein einzelner Gewerbebetrieb in rund 200 Meter Entfernung.

Auch die ebenfalls auf der Tagesordnung stehende Änderung eines bestehenden Bebauungsplanes auf Flächen des Kieswerks an den Schwackenreuter Seen in rund 350 Meter Entfernung wurden seitens des anwesenden Vertreter des Investors für bisher als nicht störend dargestellt. Die Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße nach Sauldorf wird dann erst im weiteren Verlauf besprochen werden.

Rat befürwortet die Planungen des Investors

Das Fazit: Der Gemeinderat befürwortet die Initiative und die Planungen des Investors, hat jedoch Bedenken, was die Zufahrtssituation zu den Seen angeht. Kritisch sei zu fragen, ob die unterschiedlichen Nutzungen hier optimal in einer Streckenführung unterzubringen sind.