Jürgen Waschkowitz

Er ist schwer zu erreichen, ist immer irgendwo unterwegs auf der Suche nach Spendern und Unterstützern. Besonders die armen Menschen in der Republik Moldau liegen ihm am Herzen, für sie ist er unentwegt auf Achse, mal in Deutschland, mal in Moldawien. Und auch an seinem 80. Geburtstag soll sich das nicht ändern. Die Rede ist von Dirk Hartig, Vorsitzender des Bundesverbandes Pro Humanitate, Träger des Bundesverdienstordens und Brückenbauer zwischen den Kulturen, der heute seinen 80. Geburtstag feiern kann.

"80 Jahre zu werden ist kein Verdienst, sondern eine Gnade, die ich gerne annehme, damit ich weiter für ein bisschen Frieden und Ausgleich zwischen den Menschen verschiedener Abstammung und Kulturen sorgen kann", beschreibt er seine Mission. "Deshalb werde ich diesen Tag mit diesem Ereignis nicht besonders feiern, sondern ebenso verbringen wie die meisten meiner Tage, im Einsatz für die Armen und Ärmsten in der Republik Moldau."

Weihnachten für die Armen in der Republik Moldau

Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, hätten sie seinen ganzen Einsatz besonders nötig. "Wollen wir ihnen doch die Festtage ein wenig erleichtern und verschönern", erklärt er. "Es ist immer wieder bewegend, wie die Augen der Kinder strahlen und die ihrer Eltern sich mit Wasser füllen, wenn sie die Päckchen auspacken dürfen, die wir ihnen bringen. Für die Familien ist dann wirklich Weihnachten."

Die Eltern von Dirk Hartig sind von Berlin an den Bodensee umgezogen, er ist hier aufgewachsen. Nach unzähligen Jahren als beliebter Fahrschullehrer in Engen und nach einigen Jahren der Erfahrung in der Hilfe für Menschen in fremden Ländern, widmete sich er sich der Unterstützung der Bevölkerung in Moldawien. "Das Auswärtige Amt kam auf mich zu und bat mich, diese Aufgabe zu unternehmen. Meine ersten Reisen in dieses von Korruption und mafiösen Struturen gebeutelte Land mit seiner armen Bevölkerung erschreckten mich erst, spornten mich dann aber an, mich ganz ihr und ihren Problemen zu widmen", erinnert er sich.

Eine Vielzahl verschiedenster Hilfs-Aktivitäten

Unzählige Aktionen, von Bohrungen nach Wasser, Bauen oder Sanieren von Schulen und Kindergärten bis zur medizinischen und sozialen Unterstützung von Krankenhäusern mit Krankenbetten und dem Einrichten von modernen Großküchen sowie der Weiterbildung der Ärzte reicht sein Engagement. Den Menschen abseits der wenigen Großstädten überbringt er meist persönlich Erleichterungen für das tägliche Überleben. Auch die Projekte begleiten er oder seine Hilfskräfte vor Ort. Viele Jahre half ihm Marina Luchian, die ihn jetzt in Engen unterstützt, das große Netzwerk zu erhalten und auszubauen.

"Ich habe eine sehr bewegte Biographie. Habe viele und schwere Zeiten erlebt, einige Probleme mit der Gesundheit durchgemacht, fühle mich aber fit und bin fähig, weiter so zu machen. Mein Dank heute gilt allen Helfern, von den Frauen, die Kleider sammeln, bis zu den Helfern beim Laden der zahllosen Transporte nach Moldawien. Hier besonderen Dank an das Unternehmen Maichle & Mohr, das uns die Halle zur Lagerung unserer Sammlungen kostenlos zur Verfügung stellt."