Der Urlaub von Familie Mendler aus Bodman in Caorle (Italien) brachte ein kleines Abenteuer mit Detektivarbeit und einem glücklichen Ende für einen niederländischen Jugendlichen mit sich. Mathias Mendler erzählt, direkt am ersten Urlaubstag habe sein elfjähriger Sohn Noah in einer Ferienanlage eine Apple Watch gefunden. Das Display der Uhr sei aber schwarz gewesen – entweder sei sie defekt oder nur der Akku leer gewesen. „Wir fragten in der Anlage an der Rezeption nach, ob jemand so eine Uhr als verloren gemeldet hatte. Das war leider nicht der Fall.“

Zeit verging und nach zwei Wochen erkundigte sich Familie Mendler nochmals, ob sich inzwischen jemand, der seine Apple Watch suchte, gemeldet habe. „Auch dieses Mal waren wir erfolglos“, sagt Mendler. „Da wir die Uhr dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben wollten, beschlossen wir die Uhr mit nach Deutschland zu nehmen.“

Die Familie wird zu Detektiven

Und zuhause in Bodman habe dann die Recherche begonnen. „An der Apple Watch ist die Seriennummer im Gehäuse eingraviert, daher dachten wir es wäre kein Problem den Besitzer zu ermitteln“, erzählt der Familienvater. „Nach langen Ermittlungen scheiterten wir immer wieder am Datenschutz.“ Denn der Name oder sogar die Adresse des Besitzer dürfe nicht bekannt gegeben werden.“

Also versuchten die Mendlers etwas anderes. Sie wollten die Uhr wieder zum Funktionieren bekommen. Das Problem: „In unserem privaten Umfeld besitzt leider keiner eine Apple Watch oder ein dementsprechendes Ladekabel“, erklärt Mendler.

Hindernisse halten sie nicht auf

Aber deshalb gab die Familie noch nicht auf. Er habe sich etwas umgehört und schließlich in seiner Firma jemanden gefunden, der so eine Uhr und somit auch ein passendes Ladekabel für das Fundgerät aus dem Italienurlaub hatte. Der Mitarbeiter habe die Uhr zum Aufladen Akkus mitgenommen – und auch um zu schauen, ob sie überhaupt noch funktionstüchtig war.

Und es klappte. „Am nächsten Tag brachte er die Uhr eingeschaltet mit“, so Mendler. „Sie war vollkommen in Ordnung. Auf der Uhr fand ich in den Kontakten den Eintrag Papa.“ Diese Nummer habe die Vorwahl der Niederlande gehabt und er habe abends dann dort bei dieser Nummer angerufen und gefragt, ob in der Familie jemand seine Apple Watch vermisse. „Er war sehr überrascht, einen Anruf aus Deutschland zu erhalten und sagte mir, dass sein 14-jähriger Sohn Jesse seine Uhr irgendwo verloren hat. Dass Noah die Uhr in Italien gefunden hat, überraschte in gleich noch einmal“, erzählt Mendler.

Die Uhr kam zum Besitzer zurück

Er habe dem Niederländer dann seine Kontaktdaten geschickt und um seine Adresse gebeten, um dem 14-jährigen Jesse die Uhr zurückschicken zu können. „Am nächsten Tag sendeten wir die Uhr per Post nach Rotterdam zum rechtmäßigen Besitzer zurück“, sagt Mendler. „Nach 28 Tagen und einen Umweg über Bodman hatte der 14-jährige Jesse seine Uhr zurück, er hat sich natürlich tierisch gefreut.“

Glückliches Ende für Jesse und erfolgreiche Spurensuche für die Mendlers? Ja, aber die Geschichte ging trotzdem noch weiter. „Einige Tage später bekam Noah Post aus den Niederlanden“, erzählt Mendler. In einem Brief habe sich Jesse beim ehrlichen Finder Noah bedankt und ihm noch 25 Euro mitgeschickt.

Abgesehen von der Uhr habe die niederländische Familie auch noch andere Post aus Deutschland erhalten – aber eher der unerfreulichen Art. Jesses Vater habe Mathias Mendler in einer Nachricht erzählt, dass ein Strafzettel der Bayerischen Polizeiverwaltung im Briefkasten gelegen habe.

Das könnte Sie auch interessieren
Rückmeldung an den Autor geben