Mit dem neuen Markt am Samstag möchte die Stadtverwaltung und das Stadtmarketing den oftmals geäußerten Wünschen Berufstätiger nachkommen, die am Donnerstag arbeiten müssen und daher keine Zeit zum Einkaufen auf dem Wochenmarkt finden.
Premiere unter Schirmen
Man begegnete sich bei der Premiere unter Schirmen. Trotz Regens und niedriger Temperaturen kamen zahlreiche Markdorfer, um sich das neue Angebot anzuschauen. Und ganz offensichtlich gab es etliche Begegnungen. Sodass es keineswegs beim Schauen, beim Verkaufsgespräch, beim Kosten, Ordern und Einpacken blieb.
Es trafen vielfach Bekannte, die sich über den neuen Markt, dessen Angebot und weitere Themen austauschten. Begrüßen, Herzen und fröhliches Plauschen bestimmten den Eindruck zwischen den Verkaufsständen.

Es gab aber auch Suchende. "Eigentlich wollte ich ja Obst kaufen", erklärte Eduard Weilbacher, der seinen leeren Einkaufsbeutel schwenkte. Doch hatte sich am Samstag neben einem Fisch, einem Honig-, einem Brot- und-Oliven-Spezialitäten-, einem Schlemmer- sowie dem Metzgerei und dem benachbarten Einer-und-Nudel-Stand noch kein Anbieter für Äpfel, Birnen, Obst oder aber Gemüse eingestellt.

Was indes noch gar nicht viel zu bedeuten hat. Denn am vergangen Donnerstag war von dem Standbetreiber zu hören, dass man zwar vorläufig noch seine gewohnten Samstagsmärkte in der Umgebung besuche, dass man es gleichwohl aber auch in Markdorf mal probieren möchte.

"Ich versuch's in jedem Falle bis zum Frühling", versicherte André Kloos, Geschäftsführer der "Backstube Kloos GmbH" in Friedrichshafen. Zusammen mit Roberto Martinez vom "Feinkost Martinez" lädt er zu delikaten Häppchen ein, aber auch, einen Schluck Wein zu kosten. "Es soll ja samstags nicht beim bloßen Einkaufen bleiben", erläutert Kloos. Aus seiner Sicht könnte der Samstagsmarkt eine gute Gelegenheit zum Sich-Begegnen, Miteinander-Verweilen sein. "Auch wenn jetzt erst einmal ein paar unwirtliche Monate kommen".
Samstagsmarkt als Experimentierfeld
Darauf setzt auch Sandro Moll mit seinem schwäbisch-hausgemachten Schlemmer-Angebot mit Maultaschen und Flädlesuppe. Benedikt Senn aus Ostrach sieht den Samstagsmarkt als Experimentierfeld. Der Geflügelhofbetreiber verkauft erstmals auf einem Markt. Kommen seine Produkte in Markdorf an, will er weitere Märkte besuchen.
Markt in Markdorf
Lange Jahre hat es in Markdorf lediglich einen Wochenmarkt gegeben. Der findet jeden Donnerstag statt. Seit vergangenem Wochenende lädt auch ein Samstagsmarkt die Markdorfer und Besucher aus dem Umland ein. Eine Marktstadt war Markdorf schon seit vielen Jahrhunderten. Seit 1236 ist das Marktrecht in der Gehrenbergstadt beurkundet. Marktstände wird es jedoch auch schon davor gegeben haben. (büj)