"Markdorf soll zu Markt-Dorf werden" titelte der SÜDKURIER am 8. Juni dieses Jahres. Bei der damaligen Hauptversammlung der Aktionsgemeinschaft der Markdorfer Einzelhändler stand das Thema „Markt“ im Vordergrund. So sprach sich beispielsweise Susanne Scheffel von der Buchhandlung Wälischmiller für einen Markt am Samstag aus – zusätzlich zum Wochenmarkt am Donnerstag – „da sich das Einkaufsverhalten in den letzten Jahren ganz deutlich verändert hat und man eher am Samstag Zeit und Muse hat, über den Markt zu schlendern“, so Scheffel.
Nun haben die Markdorfer am kommenden Samstag, 27. Oktober, die Gelegenheit: Von 7 Uhr bis 12.30 Uhr findet dann im Schlosshof der erste Samstagsmarkt statt. "Das war für mich schon lange ein Thema und ich freue mich sehr, dass es nun Wirklichkeit wird", sagt Lucie Fieber, Geschäftsführerin von Markdorf Marketing. Man erhoffe sich dadurch eine Belebung der Stadt. Außerdem wird mit der Einführung des neuen Marktes laut Lucie Fieber auf den Wunsch vieler Berufstätiger und Bürger eingehen, die sich am Samstag mit frischen Produkten aus der Region fürs Wochenende eindecken möchten.
Händler mussten gefunden werden
Die Schwierigkeit habe darin gelegen, so Fieber, dass man zunächst keine Händler gefunden hatte, die samstags zur Verfügung stehen würden. "Die meisten sind samstags bereits seit vielen Jahren auf Märkten in Überlingen oder Ravensburg im Einsatz". Auch die Händler, die donnerstags in Markdorf sind, standen bis auf Feinkost und Fisch Meichle GmbH aus Zeit- und Personalgründen nicht zur Verfügung.
Sechs Stände zu Beginn
"Wir haben in der Umgebung rund 80 Anfragen in den vergangenen Wochen gestellt und werden nun zunächst klein anfangen", erklärt Lucie Fieber. Sechs Stände sind am Samstag vertreten, neben Meichle sind das Senns' Hoflädele, Franz Müller Metzgerei, Imkerverein Markdorf, "Schlemmerbox Schwäbisch oifach legger" und Backstube Kloos. "So können wir erst mal das Wichtigste anbieten, was noch dringend fehlt, ist Obst und Gemüse", so Fieber.
Lucie Fieber ist optimistisch
Ob eine Kleinstadt wie Markdorf freilich die Kapazität hat für gleich zwei Wochenmärkte oder ob sich nicht die jeweilige Kundenfrequenz dadurch halbiere, wird sich zeigen. Lucie Fieber ist optimistisch. "Ich schaffe es zum Beispiel als Berufstätige donnerstags auch nie auf den Markt, höchstens noch zu einer Wurst bei Otto", verrät die Geschäftsführerin. Man werde die Entwicklung des Samstagsmarktes nun einige Monate beobachten.