Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung und doch dominierte es die Aussprache bei der Hauptversammlung von Markdorf Marketing am Dienstagabend: Die Händler wünschen sich eine Nachjustierung der Blauen Zone in der Markdorfer Innenstadt. Werner Graetsch vom Optiker Hammer im Proma brachte es auf den Punkt: "Wir sind sehr unzufrieden, zwei Stunden Parkzeit sind viel zu wenig", kritisierte er und verwies auf die zeitaufwändigen Kundenberatungen alleine in seinem Geschäft. Ob diese Regelung wirklich in Stein gemeißelt sei?
Weniger Frequenz im Proma?
Unterstützung erhielt er von Nico Schneider von Wolfram S, ebenfalls im Proma. Zurzeit sei es deutlich ruhiger im Proma als zur selben Zeit in den Vorjahren, blicke er auf den Sommer, bekomme er "Muffensausen", sagte Graetsch. Matthias Maunz, Inhaber der Panda-Apotheke, wies darauf hin, dass es nach wie vor keine Parklösung für die Mitarbeiter der Innenstadtgeschäfte gebe.
Riedmann: Grundsätzlich steht Blaue Zone nicht infrage
Bürgermeister Georg Riedmann betonte mehrfach, dass die Marketingversammlung die falsche Bühne für dieses Thema sei, informierte aber, dass die Blaue Zone nichtöffentlich in der März-Sitzung des Technischen Ausschusses und öffentlich im April im Gemeinderat behandelt werde. Dann werde man auch erörtern, ob und wenn ja, welche Nachjustierungen an der Blauen Zone vorgenommen werden könnten. Die Blaue Zone selbst stehe aber keinesfalls infrage, betonte Riedmann.
Händler-Umfrage von Markdorf Marketing
Helfen bei der Einschätzung soll den Räten und der Verwaltung die Umfrage, die Markdorf Marketing unter den Händlern zum zeitlich befristeten Parken vorgenommen hat. Dort gebe es nun die letzten Rückläufe, berichtete Markdorf-Marketing-Geschäftsführerin Lucie Fieber. Noch in dieser Woche soll die Umfrage abgeschlossen sein, nächste Woche sollen dann die Ergebnisse ausgewertet werden. Aktuell läuft noch eine weitere Umfrage bei den Einzelhändlern. Dabei möchte das Standortmarketing Bedarf und Standorte für Fahrradstellplätze in der Hauptstraße erfragen, auch für den großen, autoförmigen Zehner-Ständer, der im Dezember für Aufsehen gesorgt hatte und derzeit im Bauhof deponiert ist.

Erfolgsstory Markdorf-Gutschein
Eine ungebrochene Erfolgsstory ist der Markdorf-Gutschein. Im Vorjahr wurden Gutscheine im Gesamtwert von 268 752 Euro verkauft. Das ist nochmals eine Steigerung gegenüber dem bereits sehr guten Jahr 2017, als 236 876 Euro umgesetzt wurden. Mit knapp 100 Einlösestellen in Markdorf weise die Stadt diesbezüglich landesweit einen Rekordwert unter vergleichbaren Städten auf. Erfolgreich ist der Gutschein auch deshalb, weil er komplett von der Stadt finanziert wird. Die Händler müssen keinen Beitrag zahlen – ein wesentlicher Grund für dessen hohe Akzeptanz im Einzelhandel.

Street Food Markt kommt wieder
Im vergangenen August, zum Ende der Sommerferienzeit, hat er erstmals das Markdorfer Feste-Angebot bereichert und gleich voll eingeschlagen: Der Street Food Markt des Markdorfer Event-Veranstalters Markus Fetscher, bei dem auf dem Marktplatz aus Trucks heraus verschiedene Speisen und Getränke angeboten wurden. Nach dem erfolgreichen Auftakt werde der Street Food Markt im kommenden Sommer erneut stattfinden, kündigte Fieber an. Fetscher, so Fieber, sei sehr zufrieden gewesen und freue sich auf die zweite Auflage. Markdorf Marketing zahle nur einen geringen Beitrag.

Samstagsmarkt soll bleiben
Einen langen Atem brauche es beim neuen Konzept Samstagsmarkt, so Riedmann in der Versammlung am Dienstagabend. Noch fehlt es an weiteren Beschickern, um den Markt auf Dauer zu etablieren. Auch kleine Sortimente seien willkommen, so Fieber, gleich ob Gemüse, Obst oder andere Waren. Bedarf habe man auch noch an einem weiteren Metzger. Fieber und Riedmann hoffen darauf, den Markt als Baustein zur Belebung der Innenstadt am Samstag beibehalten zu können. Auf Wunsch der Beschicker wurde er vom Schlosshof in die Marktstraße umgesiedelt.

Weihnachtsmarkt behält neues Konzept
Aufgegangen sei das neue Konzept für den Weihhnachtsmarkt, das im Vorjahr eingeführt wurde, berichtete Fieber. Für die Pop-Band, die jugendliche Besucher ansprechen sollte, habe es viel Zuspruch gegeben. Auch das neue Beleuchtungskonzept sei gut angenommen worden. An diesen Neuerungen werde man auch in diesem Jahr festhalten. Einen besonderen Dank richtete sie an Musikschulleiter Gerhard Eberl: "Ohne die Ensembles der Musikschule wäre der Weihnachtsmarkt fast öde." Der Markt ist mit Kosten von 15 700 Euro der höchstdotierte Posten im Etat des Marketing.