Die Linzgauhalle ist wegen Einsturzgefahr der Dachkonstruktion bis auf Weiteres nicht benutzbar. Der Schaden sei im Zuge der Bestandsaufnahme für die anstehende Sanierung aufgefallen, berichtet Ortsbaumeisterin Andrea Kneißl.

Die Dachkonstruktion besteht aus Spannbetonbindern, die die Dachlasten abtragen und an denen die abgehängte Decke, Sportgeräte, Lautsprecher und Lichtanlagen montiert sind. „Die Art der Befestigungen hat die Spannbetonbinder, in Bezug auf die Tragfähigkeit, an den Rand der Belastbarkeit gebracht. Ferner trägt der in die Jahre gekommene Dachaufbau, mit der unter Wasser stehenden und durchfeuchteten Wärmedämmung dazu bei, dass aus statischer Sicht keine Sicherheit in der Aufnahmefähigkeit der Dachtraglasten mehr vorhanden ist“, erklärt Kneißl. Sie prüfe zurzeit, welche Sanierungsmöglichkeiten bestünden.

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Die Halle sollte im Frühjahr 2024 renoviert werden. „Die Sanierung des Hallendachs war in der bisherigen Sanierungsplanung nicht beinhaltet, sodass weitere Kosten anfallen werden, für die wir jedoch wiederum Fördermitteln generieren wollen“, kündigt Bürgermeister Johannes Henne an. In der Gemeinderatssitzung am 18. September soll das Thema auf die Tagesordnung.

Die Linzgauhalle wird nicht nur für den Schulsport genutzt, sondern dient auch den Sportvereinen als Trainingsstätte. Auch finden hier Veranstaltungen wie Blutspendeaktionen, Konzerte, Hennensuppe und Neujahrsempfänge statt. „Derzeit klappert die Verwaltung sämtliche Möglichkeiten in anderen Einrichtungen innerhalb der Gemeinde sowie in den Nachbargemeinden ab, um eine Kompensation zu erreichen“, so Henne.

TuS sucht Ausweichmöglichkeiten

Vor allem den Turn- und Sportverein (TuS) Immenstaad betrifft die Schließung der Halle. Geschäftsführerin Martha Laboureur hat in den vergangenen Wochen viel telefoniert und Ausweichmöglichkeiten gesucht. „Für die Erwachsenen haben wir viele gute Lösungen gefunden. Vor allem das Berufsschulzentrum in Markdorf konnte uns über Vermittlung des Landratsamts einige Abendtermine anbieten, für Tischtennis und Volleyball“, sagt sie. Auch befreundete Vereine etwa in Bermatingen und Kluftern stellen Räume zur Verfügung oder die Möglichkeit, in ihren Gruppen mitzutrainieren.

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Hoffnung auf Platz in Kindergärten

Beim Kinder- und Jugendsport sieht es dagegen anders aus. „Die können ja nicht nach 20 Uhr trainieren und sie können auch keine weiten Wege fahren“, sagt Laboureur. 120 bis 140 Kinder nutzen die Halle in der Woche. „Wir haben bei der Gemeinde angefragt, ob wir Räume in der Kindergärten nutzen können. Eine andere Möglichkeit wäre eine mobile Halle auf dem Linzgauhallenplatz, aber das kostet natürlich Geld.“ Bisher habe der Verein noch keine Antwort erhalten.

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TuS-Vorstand Clemens Müller stellt die Frage, ob sich eine Sanierung der Linzgauhalle noch lohnt. „Die Halle ist 50 Jahre alt und man hat immer nur notdürftig daran herumgeflickt“, sagt er. Jetzt schon reichen die Kapazitäten nicht für die Bedürfnisse des TuS, die lange gewünschte Basketballabteilung etwa gibt nicht wegen Platzmangels. Für ihn ist klar: „Die Gemeinde braucht eine neue Mehrzweckhalle.“