In diesem Jahr fällt der „Kampftag der Arbeiterbewegung“ zwar auf einen Sonntag, gefeiert wird er aber dennoch. Nach zwei Jahren Abstinenz von Gewerkschafts-Kundgebung, Maibaumstellen und Maifest stellt sich für viele Häfler die Frage: Wohin am 1. Mai? Der SÜDKURIER gibt ein paar Tipps für Kurzentschlossene.

Kämpferisch: Ein Hoch auf die Arbeiterschaft!
Schon 1890 machte die SPD nach amerikanischem Vorbild den 1. Mai zum Tag der Arbeiterbewegung. Bei Demonstrationen, Streiks und Maispaziergängen gingen Tausende auf die Straße, um für Arbeiterrechte zu kämpfen. Auch heute noch lädt der Deutsche Gewerkschaftsbund in alter Tradition zu Kundgebungen ein. Wer mit den Friedrichshafener Genossen die Fahne schwingen will, hat am Sonntag um 10 Uhr an der Musikmuschel im Uferpark die Möglichkeit dazu. Redner sind die Betriebsratsvorsitzenden Achim Dietrich (ZF), Markus Nägele (MTU) und Peter Reichart (ifm Tettnang) und die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Helene Sommer. Dazu spielt die Band Dicke Fische.

Traditionell: Stellt den Maibaum auf!
Auf dieses Fest hat sich ganz Kippenhausen zwei Jahre lang gefreut: Das Maifest in dem kleinen Ortsteil von Immenstaad ist ein richtiger Publikumsmagnet. Los geht es um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in Maria Himmelfahrt. Um 10.30 Uhr stellt die Zimmermannsgilde den Maibaum auf dem Dorfplatz auf. Bei Musik der Fidelen Brummbären (bis 13 Uhr) und des Kehlbach-Express (ab 13.30 Uhr) wird gefeiert, getrunken und gegessen. Die örtlichen Vereine bewirten wieder – in alter Tradition. So gibt es bei der Katzenzunft Steak, Wurst und Pommes, bei den Schalmeien Weißwurst und Fisch mit Kartoffelsalat und beim Schützenverein Getränke. Für Kaffee und Kuchen sorgt die katholische Frauengemeinschaft. Wofür der traditionelle Maibaum eigentlich steht? Er ist das Symbol von Leben und Fruchtbarkeit – und soll Immenstaad und sein Umland vor Unheil bewahren.

Sportlich: Es wird angebadet!
Kommen, wann man will, ohne Anmeldung, 3G-Nachweis oder Registrierung: Am 1. Mai öffnet mit dem Frei- und Seebad Fischbach das erste Häfler Freibad seit Pandemiebeginn ohne jegliche Einschränkungen. Auch wenn das Wetter am Sonntag mit 14 Grad Maximaltemperatur wohl eher durchwachsen wird und es gegen Abend sogar noch regnen könnte, ist das Anbaden nicht nur für Hartgesottene machbar. Schließlich sind die Becken im Freibad Fischbach alle beheizt – und es gibt sogar ein kleines Thermalbecken. Wer sich sogar schon ins knapp 11 Grad kalte Bodenseewasser wagt, wird mit einem schönen Anblick belohnt, denn der gesamte Uferbereich im Fischbacher Bad wurde in den vergangenen Wochen saniert.

Aktiv: Rein in die Wanderschuhe!
Was wäre ein 1. Mai ohne eine kleine Wanderung? Rund um Friedrichshafen gibt es viele schöne Strecken, auch abseits der üblichen Touristenströme am Seeufer. Wer Lust auf schöne Ausblicke hat, sollte es mal mit dem Ailinger Panoramarundweg probieren. Der rund zehn Kilometer lange Weg, ausgehend vom Ailinger Rathaus, führt an der Rotach entlang über Unterlottenweiler zum Horach, dem höchsten Punkt in Friedrichshafen. Von dort aus geht es nach Höhlerösch, einer naturgeschützten Streuwiese bis zur Kuppe des Haldenbergs mit der Haldenbergkapelle mit einer wunderschönen Aussicht über Friedrichshafen. Die etwa zweieinhalbstündige Tour endet wieder am Ailinger Rathaus.
Abwechslungsreich ist beispielsweise auch der Ortsrundweg Kluftern. Die Strecke ist laut Tourist-Information 12,5 Kilometer lang und führt in Form einer großen Acht durch die Häfler Teilorte Efrizweiler, Kluftern und Lipbach. Entlang des Rundwegs können Wanderer 17 Kunstwerke von lokalen, regionalen und internationalen Künstlern bestaunen. Technikbegeisterte können außerdem über QR-Codes an den Kunststationen Informationen zum jeweiligen Werk abrufen.

In Feierlaune: Tanzt in den Mai!
Endlich mal wieder ausgiebig feiern und tanzen gehen! Das ist in der Nacht zum 1. Mai bei der „Lange Nacht der Musik“ in Friedrichshafen möglich. Nach zweijähriger Corona-Pause gibt es im Kulturhaus Caserne ein großartiges Musikprogramm – von Klassik über Jazz, Pop, Rock, Techno bis Indie. Auf vier Bühnen spielen insgesamt 18 Bands, darunter auch der Indie-Star Edwin Rosen, die Punkband Das Günther oder der traditionelle Männerchor Fischbach. Los geht es bereits um 15.30, gefeiert und getanzt wird aber bis tief in die Nacht – also zwölf Stunden lang. Karten gibt es im Online-Vorverkauf für 21,69 Euro (bis zum Freitag), an der Abendkasse für 25 Euro.