Nichts geht mehr auf der B31-neu zwischen Friedrichshafen und Immenstaad. Stoßstange an Stoßstange stehen Lastwagen am Montagmittag auf der rechten Spur der Bundesstraße in Richtung Immenstaad. Auch auf dem linken Fahrstreifen staut sich der Verkehr von Friedrichshafen kommend nach und nach immer mehr.
Hat es einen Unfall gegeben?
Die B31 ist an vielen Stellen des deutschen Bodenseeufers ein Nadelöhr für den Verkehr. Schon ein kleiner Auffahrunfall kann da große Auswirkungen haben. Hat es auf der Strecke also wieder einmal gekracht? „Nein“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. Stattdessen berichtet Simon Göppert auf Anfrage von einer Baustellenampel im Kreuzungsbereich bei Immenstaad und einem „ungewöhnlich langen Stau“. Auch der Verkehrsfunk berichtet von einer Baustelle, Stau und massiven Verzögerungen auf der Strecke.
Eine Spurensuche
Ist in Immenstaad und Friedrichshafen etwas über eine Baustelle bekannt? „Mir ist nichts bekannt“, sagt Immenstaads Hauptamtsleiter Michael Haase auf Nachfrage, „wir werden bei Maßnahmen auf der Bundesstraße aber nicht zwangsläufig informiert.“ Auch in Friedrichshafen liegen keine Informationen vor. Man verweist auf die Zuständigkeit von Landratsamt und Regierungspräsidium.
Was ist da also los? Eine Baustelle auf der Bundesstraße war – anders als sonst – von den Straßenverkehrsbehörden im Vorfeld nicht über die Presse angekündigt worden. Auch auf den Internetseiten der für die B31 zuständigen Stellen ist dazu nichts zu finden. Beim Regierungspräsidium Tübingen ist auf Nachfrage von Flickarbeiten die Rede. „Das ist aber keine Maßnahme von uns, sie fällt in die Zuständigkeit des Landratsamts“, sagt Behördensprecher Matthias Aßfalg. Mehr Informationen lägen ihm daher nicht vor.
Minibaustelle auf der B31
Robert Schwarz, Sprecher des Landratsamts, erklärt am Montagnachmittag schließlich: „Es gibt tatsächlich eine Minibaustelle auf der B31 auf Höhe Airbus.“ Dort werde im Auftrag des Landratsamts eine Schadstelle im Asphalt behoben. Eigentlich sollte diese im laufenden Verkehr beseitigt werden, so hätte es nur eine Engstelle gegeben. Aus Sicherheitsgründen habe man sich dann allerdings kurzfristig entschieden, die Strecke zwischen 9.30 und 14 Uhr halbseitig zu sperren.
Bei Autofahrern sorgte der Stau für Unmut und Unverständnis. SÜDKURIER-Leser berichteten von massiven Verzögerungen – „und dann diese Minibaustelle. Was da CO2 unnötig in die heiße Sommerluft geblasen wurde“.