Die Feuerwehr auf dem Bodensee war mit ihrem Großeinsatz erfolgreich. Gegen 14.30 Uhr am Freitag meldete der Einsatzleiter, dass Öl und Diesel geborgen seien. Direkt an der Entnahmestelle der Bodenseetrinkwasserversorgung war die Bohrplattform in der Nacht auf Freitag in Schieflage geraten.
Insgesamt etwa 65 Rettungskräfte von Feuerwehr, Wasserschutzpolizei und anderen Einheiten waren seit Freitagmorgen gegen 8.30 Uhr im Einsatz, um eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg zu bannen. Von der Plattform aus werden Bohrungen vorgenommen, die Aufschluss über die Bodenstruktur geben. Das ist grundlegend für das anstehende Bauvorhaben der Bodensee-Wasserversorgung.

Nachdem die Bohrplattform in der Nacht auf Freitag in Schieflage geraten war, gelangte im Gewittersturm Wasser in die Pontons, aus der die Plattform gebildet wird. Wie Feuerwehr-Sprecher Daniel Dillmann beschreibt, entstand auf der Plattform ein Gemisch aus Wasser und Öl, das in den Bodensee zu gelangen drohte. Zudem sank ein Motorschiff, mit dem die Plattform manövriert wird, es hatte rund 120 Liter Diesel im Tank, der sich in den See ergoss. Das gesunkene Boot ist geortet und wird nächste Woche geborgen, informierte Teresa Brehme, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der Bodensee-Wasserversorgung.
Peter Schörkhuber, stellvertretender Kreisbrandmeister im Bodenseekreis, der den Einsatz gemeinsam mit dem Überlinger Feuerwehrkommandanten Ludwig Ehing leitete, sagte, dass „zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung bestanden“ habe.
Bohrplattform aus der Schieflage befreien
Doch um eine Gefahr dauerhaft abzuwenden, mussten als erstes Ölsperren errichtet sowie Öl und Kraftstoff abgepumpt werden. Möglichst rasch, denn die nächste Sturmwarnung wurde gemeldet. Am Mantelhafen in Überlingen wurden die gefüllten Tanks leergepumpt und entsorgt, bevor die Feuerwehrboote zurück Richtung Süßenmühle eilten, um weiteres Schadstoffe aufzunehmen.

Plattform wird in den Hafen Bodman geschleppt
Angesichts einer neuerlichen Sturmwarnung, die letztlich nicht eintrat, wurden die Pontons möglichst schnell leergepumpt, bis sich die Plattform wieder stabilisierte. Sie musste anschließend zur Begutachtung und gegebenenfalls Reparatur in den Hafen nach Bodman geschleppt werden.

Feuerwehrsprecher Daniel Dillmann sagte gegen Ende des Einsatzes am Nachmittag, dass es beeindruckend gewesen sei, wie die verschiedensten Organisationen zusammenarbeiteten. Neben Feuerwehr und Wasserschutzpolizei zählte er Kräfte der Öl- und Schadenswehr im Bodenseekreis auf, ein Drohnen-Team der Feuerwehr im Kreis Konstanz, Mitarbeiter der Gewässerschutzdirektion, des Schifffahrtsamts sowie der Bodenseewasserversorgung, zudem die Firma, die die Plattform errichtete.
Das Schubboot sank nicht auf Anlagen der Bodensee-Wasserversorgung. „Entnahmeturm und Leitungen sind nicht betroffen. Die Wasserversorgung ist nicht beeinträchtigt“, erklärte Teresa Brehme. Menschen wurden bei dem Unfall nicht verletzt. Zur Höhe des finanziellen Schadens kann die Unternehmenssprecherin am Freitagmittag noch nichts sagen.
