Die markgräfliche Familie muss Abschied nehmen von ihrem Oberhaupt Max Markgraf von Baden und Herzog von Zähringen. Er starb im Alter von 89 Jahren am 29. Dezember auf Schloss Salem. Sein Sohn, der bisherige Erbprinz, folgt nach und ist jetzt Bernhard Markgraf von Baden.
Enge familiäre Bande bestehen zum Haus Windsor im Vereinigten Königreich. Der Markgraf und König Charles III. sowie dessen Geschwister waren Cousins ersten Grades. Charles‘ Vater, der verstorbene Prinz Philip und Herzog von Edinburgh, war der jüngere Bruder von Theodora von Griechenland, Mutter des Markgrafen. In Salem war es ein offenes Geheimnis, dass den Markgrafen und Prinz Philip eine Freundschaft verband.
Die markgräfliche Familie nahm sowohl an der Beisetzung von Prinz Philip als auch an der Beisetzung von Königin Elizabeth teil. Damals noch Bernhard Prinz von Baden reiste 2021 in Vertretung seines Vaters zur Zeremonie für den Prinzgemahl nach London. Er war einer der wenigen Teilnehmer des deutschen Hochadels. Geladen waren aufgrund der Pandemie insgesamt nur 30 Trauergäste.

Vergangenes Jahr erwiesen Markgräfin Valerie und das bisherige Erbprinzen-Paar Bernhard Prinz von Baden und Stephanie Prinzessin von Baden der Queen die letzte Ehre. Sie waren bei Staatsbegräbnis, Trauerfeier und Beisetzung zugegen. Auch private Anlässe hat es schon gegeben, etwa rund um den Deutschlandbesuch von Elizabeth und Philip 1965 oder zum 70. Geburtstag von Charles 2018, von dem Bernhard von Baden dem SÜDKURIER 2021 berichtete.
Da liegt die Annahme nahe, dass das Haus Windsor nun auch einen Vertreter zu den Trauerfeierlichkeiten für Max Markgraf von Baden entsendet. Kommt etwa König Charles nach Salem? Royale Beobachter vermuten, dass nicht Charles selbst, sondern möglicherweise ein anderes ranghohes Mitglied der Windsors an den Bodensee reisen könnte. Beispielsweise die Geschwister des Königs, Prinzessin Anne oder Prinz Edward, oder andere Angehörige.
Das Haus Baden erklärt dazu: „Bezüglich der Frage nach dem englischen Königshaus können und dürfen wir zum aktuellen Zeitpunkt keine Informationen bekannt geben.“ Eine SÜDKURIER-Anfrage an die Presseabteilung des Buckingham Palace in London zum Tod von Max von Baden blieb bisher unbeantwortet.
Zwei Trauerfeiern für Max von Baden
Für den Verstorbenen werden zwei Trauerfeiern ausgerichtet. In einer Mitteilung heißt es: „Die markgräfliche Familie bittet zu einer für alle offenen Trauerfeier, insbesondere für Wegbegleiter, Freunde und Bekannte sowie Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und Pensionäre am 12. Januar um 17 Uhr im Münster zu Schloss Salem.“ Parkmöglichkeiten bestehen an den Schlossparkplätzen 1 und 2. Der Zugang erfolgt über das Untere Tor. Es wird darum gebeten, aus Pietätsgründen im Münster auf das Fotografieren und Filmen zu verzichten.
Die geschlossene Trauerfeier für den Familienkreis und geladene Gäste, befreundete Häuser sowie für die Vertreter von Politik, Wirtschaft und Kultur findet am Tag darauf – am 13. Januar um 14 Uhr – im Salemer Münster statt.
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