Am Abend eskalierte die Gewalt auf dem Aldi-Parkplatz in Markdorf. Hier im Umfeld finden sich Einkaufsmärkte, Firmen, das Bildungszentrum ist nicht weit. Auch Wohngebiete sind nah, ebenso eine Asylbewerberunterkunft.
Zu der gewalttätigen Auseinandersetzung kam es kurz nach 21 Uhr. In einer gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidium Ravensburg und der Staatsanwaltschaft Konstanz heißt es am Montagnachmittag, dass bei der Auseinandersetzung in der Rudolf-Diesel-Straße zwei 22 und 27 Jahre alte Männer schwer verletzt wurden. Unter anderem wurde ein scharfkantiger Gegenstand als Waffe benutzt. Zwei weitere 34 und 40 Jahre alte Männer wurden leicht verletzt.
Verabredung zur Aussprache
Die beiden Gruppen seien bereits in der vergangenen Woche in Streit geraten, so lauten jedenfalls erste Erkenntnisse der Kriminalpolizei Friedrichshafen. Die Männer hätten sich am Sonntagabend dann zu einer Aussprache auf dem Aldi-Parkplatz getroffen. Dabei sei es zu einem gewaltsamen Übergriff einer der beiden Gruppen gekommen.

Insgesamt sollen nach Informationen des SÜDKURIER acht bis zehn Personen an dem Streit beteiligt gewesen sein. Beim Eintreffen der Polizeistreifen aus den benachbarten Revieren seien die beiden Verletzten auf dem Parkplatz angetroffen worden. Sie wurden mit dem Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht. Der Markdorfer Polizeiposten ist an den Wochenenden und nachts nicht besetzt.

Ermittlungsgruppe ist eingesetzt
Im Zuge der anschließenden Großfahndung, bei der auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurde, seien drei Tatverdächtige im Alter von 31 bis 40 Jahren vorläufig festgenommen worden. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern derzeit noch an, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Das Polizeipräsidium Ravensburg hat eine Ermittlungsgruppe „Parkplatz“ eingerichtet, die die weiteren Ermittlungen übernehmen wird.

Die Kriminalpolizei sicherte noch am Sonntagabend umfangreich Spuren, das Technische Hilfswerk half beim Ausleuchten des Tatorts. Die Rudolf-Diesel-Straße wurde dafür zeitweilig gesperrt, Polizeibeamte waren zu diesem Zeitpunkt auch beim benachbarten Asylbewerberheim des Landkreises im Einsatz, das 100 Meter entfernt von dem Discounter-Parkplatz liegt. Details zur Nationalität der vorläufig festgenommenen Männer nannte die Polizei am Montag noch nicht.
14 THW-Helfer unterstützen Spurensicherung
Unterstützt wurden die Ermittler von Mitgliedern des Ortsverbandes Überlingen des Technischen Hilfswerkes (THW). 14 THW-Helfer seien in Markdorf im Einsatz gewesen, sagt Robert Johannsen, der beim THW-Ortsverband Überlingen auch für die Pressearbeit zuständig ist. Die Hilfskräfte seien von der Polizei angefragt worden, um den zu diesem Zeitpunkt im Dunkeln liegenden Aldi-Parkplatz weitflächig auszuleuchten und die Spurensicherung damit zu unterstützen. Das THW war mit zwei Großfahrzeugen, einem Führungsfahrzeug und einem Anhänger mit Lichtmasten vor Ort. „Dabei kommen neben LED-Leuchten auch Lampenballons auf Stativen zum Einsatz, die ein sehr weiches Licht verbreiten“, so Johannsen. Alarmiert worden sei das THW gegen 22 Uhr. Bis gegen 1.30 Uhr sei man mit der Polizei am Tatort gewesen, um 2.30 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen.

Diskutiert wird das Gewaltdelikt vom Sonntagabend auch in den sozialen Medien. Auf den einschlägigen Online-Plattformen schildern Personen, wie sie in der Nacht das Kreisen des Polizeihelikopters über der Stadt wahrgenommen hatten. Andere schreiben von Polizeibeamten, die den Aldi-Parkplatz mit Taschenlampen absuchen und passierende Fahrzeuge anhalten würden. Auch in einem benachbarten Wohngebiet sollen Polizisten unterwegs gewesen sein, heißt es in einer Facebook-Gruppe.