Was nascht der Gemüsehändler? Allgemeingültig lässt sich das wohl nicht beantworten. So verschieden die Geschmäcker der Kunden, so verschieden sind auch die Geschmäcker der Verkäufer. Doch wer Andreas Nusser nach seinen Vorlieben fragt, bekommt eine Schale entgegengestreckt. Darin liegen frisch geerntete Cocktail-Tomaten. Die nämlich steckt sich der Gemüsebauer am liebsten in den Mund. Mal eben und zwischendurch. „Süßer als normale Tomaten, saftig, knackig, einfach klasse“, schwärmt Nusser von sein Beeren.

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Zu den Beeren zählen die Früchte des im 16. Jahrhundert aus Mittelamerika nach Europa gelangten Nachtschattengewächses. In dessen Familie neben der giftigen Tollkirsche auch die gesunde Paprika gehört, das üble Düfte verströmende Bilsenkraut ebenso oder der stachelige Stechapfel, aber auch die nahrhafte Kartoffel und sogar der laut Packungs-Hinweis tödliche Tabak.

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Drei Sorten bietet Andreas Nusser an: gelbe, rote und länglich gewachsene Cocktail-Tomaten. Und alle kommen sie gut an bei den Käufern. „Weil man sie so gut zwischendurch essen kann“, vermutet der Landwirt. Es sind übrigens jene gelben Kirsch- oder Cherry-Tomaten, die in Europa zuerst kultiviert wurden. Warum sie bei uns nun Cocktail-Tomaten genannt werden? Das bleibt im Dunklen. Unwahrscheinlich ist, dass die daumennagel- bis golfballgroßen Früchtchen Bestandteil eines alkoholhaltigen Mixgetränks sind. Wahrscheinlicher scheint, dass sie zum gesunden Naschwerk gehören, das bei Stehempfängen gereicht wird.