Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund hat seine Mitglieder in kommunalen Krankenhäusern in sechs Bundesländern am Donnerstag, 30. März, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen – auch in Baden-Württemberg.

Nur MCB in kommunaler Trägerschaft

Im Bodenseekreis betrifft das nur den Medizin-Campus Bodensee (MCB). Hier werden einige Mediziner des Klinikums Friedrichshafen morgens um 7.30 Uhr auf die Straße gehen, bestätigt ein Sprecher des Landesverbandes. Sie wollen vor dem Krankenhaus nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen fordern.

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Viele Kolleginnen und Kollegen werden allerdings nicht erwartet. „Die Notfall-Versorgung muss gewährleistet bleiben“, so der Sprecher.

Kritische Personalsituation

An kommunalen Häusern sei die Personalsituation inzwischen so kritisch, „dass wir unsere Mitglieder teilweise nicht streiken lassen können, da schon ohne Streik die Patientenversorgung nur mit Mühe sichergestellt werden kann“, bestätigt Klaus-Martin Bauer, Geschäftsführer des Marburger Bundes Bayern und Mitglied der Verhandlungskommission im Tarifstreit. Vielerorts sei die Notbesetzung schon zur Regel geworden.

Keine Beeinträchtigung im Klinikbetrieb

Der MCB erklärt auf Anfrage, dass es durch den Streik am Klinikum Friedrichshafen zu keinen Beeinträchtigungen in der medizinischen Versorgung kommen werde.

Ein Teil der Mediziner fährt im Anschluss zur zentralen Kundgebung nach München, die um 13 Uhr auf dem Marienplatz stattfindet. Am MCB-Krankenhaus in Tettnang gibt es nach Angaben des Marburger Bunds wohl keine Streikenden.

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Der Verband fordert für die bundesweit 55.000 Mediziner in den kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich 2,5 Prozent mehr Gehalt.