Es sind ungewohnte Szenen, die sich am Freitagnachmittag auf dem Wasser abspielen und zahlreiche Passanten ans Ufer locken: Zwei Fähren ziehen an der Häfler Promenade vorbei. Die eine hat die andere im Schlepptau. Es ist das zweite aufregende Ereignis auf dem Wasser innerhalb kurzer Zeit. Wenige Tage zuvor hat ein Brand auf dem Katamaran Fridolin Sorge hervorgerufen. Im Maschinenraum war es zu einem Schmorbrand am Keilriemen gekommen, die Sache ging glimpflich aus. Nun also eine abgeschleppte Fähre.

Das Manöver im Hafenbecken hat am Freitagnachmittag viele Schaulustige angelockt.
Das Manöver im Hafenbecken hat am Freitagnachmittag viele Schaulustige angelockt. | Bild: Lisa Sperlich

„Ist das Schiff kaputt?“, fragt ein kleiner Junge seinen Vater, die beiden beobachten das Treiben auf dem Wasser. Tatsächlich handelt es sich bei der gezogenen Fähre um die Fontainebleau, die Mitte Juni ihre vorerst letzte Fahrt hatte – und die sich jetzt im Ruhestand befindet. Der Grund für die weitere Tour übers Wasser? In Friedrichshafen soll die betagte Fontainebleau laut Christopher Pape, Sprecher der Stadtwerke Konstanz, abgewrackt werden. Die Motoren werden ausgebaut und die Steuerhäuser entkernt.

Plötzlich war der Seeblick weg: Die Gäste des Restaurant Felders haben diese Aussicht nicht erwartet.
Plötzlich war der Seeblick weg: Die Gäste des Restaurant Felders haben diese Aussicht nicht erwartet. | Bild: Lisa Sperlich
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Nach einem Wendemanöver vor der Hafeneinfahrt wird die Fontainebleau nicht mehr gezogen, sondern von der Motorfähre Kreuzlingen geschoben. Ein drittes kleineres Boot ist dazugekommen und bugsiert die beiden großen Schiffe sicher in den Hafen. Dort wird die Fontainebleau schon von Passanten und Mitarbeiter der Bodensee-Schiffsbetriebe erwartet. Sie legt direkt vor dem Medienhaus K42 an. „Das war‘s dann wohl mit dem Seeblick“, sagt ein Ehepaar lachend, das gerade dabei war, ihren Kaffee und Kuchen in der Sonne zu genießen.

Auch von der Ferne war das die Fahrt übers Wasser zu beobachten.
Auch von der Ferne war das die Fahrt übers Wasser zu beobachten. | Bild: Anette Bengelsdorf

Doch der Platz in Friedrichshafen ist nicht die letzte Ruhestätte des Schiffs. Nach den Arbeiten möchte sie laut Christopher Pape der Yachtklub im österreichischen Hard nahe Bregenz als Vereinsheim nutzen. Für wie viel Geld sie den Besitzer wechselt, ist noch nicht bekannt.