Der Katamaran befindet sich am Mittwochabend mitten auf dem See – auf dem Weg von Konstanz nach Friedrichshafen. Es ist 17.40 Uhr. Wie die Polizei am Donnerstagmorgen berichtet, kommt es zu diesem Zeitpunkt zu einem Brand an Bord. Was ist passiert?

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„Es handelte sich nicht um einen offenen Brand, sondern um einen verschmorten Keilriemen“, erklärt Susi Mikulic, Sprecherin der Katamaran-Reederei, auf SÜDKURIER-Anfrage. Die Meldeanlage habe gegen 17.30 Uhr einen Defekt im Maschinenraum angezeigt. Dieser Raum befinde sich im Katamaran im Außenbereich, vom Fahrgastraum abgekapselt und mit einer Brandschutzisolierung versehen.

Schiffsführer verhindern Schlimmeres

„Unsere Schiffsführer haben umgehend den Motor ausgeschaltet, die Brandschutzklappen geschlossen und die Maschinenraumlüftung abgestellt. Mit diesen Maßnahmen wurde die Sauerstoffzufuhr unterbrochen und eine potentielle Feuerentwicklung unterbunden“, erklärt Mikulic.

Susi Mikulic, Sprecherin Stadtwerk am See.
Susi Mikulic, Sprecherin Stadtwerk am See. | Bild: holldesign

Ein Schiffsführer löschte die Rauchquelle mit der CO2-Löscher, was aufgrund der geringen Brandlast kein Problem gewesen sei, so die Sprecherin. Zusätzlich habe die Besatzung zur Sicherheit Wasserschutzpolizei und Feuerwehr informiert. „Es bestand damit zu keiner Zeit Gefahr für die 165 Fahrgäste an Bord“, betont Mikulic.

Feuerwehr untersucht Katamaran auf Glutnester

Der Katamaran konnte die Fahrt mit einem anderen Motor fortsetzen und legte in Friedrichshafen mit Verspätung an. Dort habe die Feuerwehr den Motorraum auf mögliche Glutnester untersucht, stellte aber ebenfalls keine Auffälligkeiten mehr fest, so die Katamaran-Reederei.

„Wir sind froh, dass sich der Brand als verhältnismäßig glimpflich herausgestellt hat, sodass Fahrgäste zu keiner Zeit in Gefahr waren“, erklärt Geschäftsführer Christoph Witte. „Die technischen Systeme haben vorbildlich funktioniert und unsere Mannschaft hat absolut professionell, wie vorgeschrieben und mit der notwendigen Souveränität gehandelt.“

Katamaran Fridolin wurde zwar kurzzeitig aus dem Verkehr genommen, Auswirkungen auf den Fahrplan gibt es trotzdem nicht.
Katamaran Fridolin wurde zwar kurzzeitig aus dem Verkehr genommen, Auswirkungen auf den Fahrplan gibt es trotzdem nicht. | Bild: Wienrich, Sabine

Keine Auswirkungen auf den Fahrplan

Auf den Fahrplan hat der Defekt laut Reederei keine Auswirkung. Es wurde umgehend der dritte Katamaran „Ferdinand“ als Ersatz eingesetzt, sodass die stündliche Verbindung aufrecht erhalten wird. Am Donnerstag seien bereits die beschädigten Teile ausgetauscht worden, der Katamaran sei wieder technisch einsatzbereit, lässt die Reederei wissen. Aus Sicherheitsgründen werde es dennoch in Abstimmung mit den zuständigen Behörden Probe- und Testfahrten geben.