Es wird immer wieder gehupt, der Verkehr stockt: Durch die Sperrung des Kreisverkehrs in der Kornblumenstraße wird der Verkehr derzeit über die Mühlösch-, Messe- und Rheinstraße umgeleitet, die Umleitung wegen der Sperrung der Bodenseestraße führt mehr Autos auf die Meistershofener und Ailinger Straße. Am Samstag fielen Messewege und aktuelle Umleitungsstrecken teilweise zusammen und die Verkehrsströme trafen zusätzlich im Kreisverkehr an der Mühlöschstraße aufeinander.

Einen großen Stau gab es am Schlusstag der Aero-Messe nicht; ein bisschen Geduld müssen Autofahrer in Richtung Innenstadt in diesen Tagen allerdings trotzdem haben. Bei den kommenden Messen – etwa der Motorworld Classics und der Tuning World – werden deutlich mehr Fahrzeuge die Straßen füllen.

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In der Anfangszeit der Doppelbaustelle zwischen Innenstadt und Ailingen sorgte weniger die Baustelle an sich für Ärger, vielmehr waren es die Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Absperrungen und Umleitungen halten wollten. So kam es zu vielen Wendemanövern kurz vor Baustellenbeginn, immer wieder wurden auch die Absperrungen auf der Bunkhofener Straße beiseite getragen.

Mittlerweile werden Regelungen größtenteils beachtet

Wie ist die Lage inzwischen? Simon Göbel vom Polizeipräsidium Ravensburg schildert: „Mittlerweile hat sich das bei den Verkehrsteilnehmern eingespielt und die Regelungen werden größtenteils beachtet, also die Baustellen ordnungsgemäß umfahren.“ Dass es dennoch immer mal wieder einzelne Fahrer probieren, die Absperrung zu umgehen, komme vor – es sei aber kein Massenproblem.

„Wir überprüfen diese Stellen vermehrt und zeigen Verstöße konsequent an“, führt Göbel aus. Auch Andrea Kreuzer, Sprecherin der Stadt Friedrichshafen, bestätigt diesen Eindruck: „Mittlerweile gibt es nur noch vereinzelte Verkehrsteilnehmer, die trotz deutlicher Absperrungen durch die Baustelle fahren. Insgesamt funktioniert die Umleitung nach unseren Erkenntnissen gut.“

Was blüht einem Autofahrer, der die Verkehrsführung in die eigenen Hände nimmt und etwa eine Absperrung wie in Bunkhofen beiseite trägt? Göbel erläutert: „Das Wegtragen von Verkehrseinrichtungen kann, wenn es zu einer konkreten Gefährdung anderer oder zu einem Schadenseintritt führt, auch einen Straftatbestand erfüllen. Beispielsweise wenn eine Absperrung beseitigt wird und ein unwissender Fahrzeuglenker in der Folge in eine ungesicherte Baugrube fährt, spricht man strafrechtlich von einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr nach Paragraf 315 b StGB.“

Laut Strafgesetzbuch stehen auf derlei Verstöße Strafen von sechs Monaten bis fünf Jahren – je nach Schwere der Fälle und ob eine Fahrlässigkeit gegeben ist. In den meisten Fällen handele es sich aber nicht um Absicherungsmaterial, das beiseitegeschafft werde, sondern um Einrichtungen zur Verkehrsführung. Wer diese zur Seite stelle und sich über die beschilderten Regelungen hinwegsetze, begehe eine Ordnungswidrigkeit, so Göbel.

Stockender Verkehr von der Umleitungsstrecke des gesperrten Kornblumenstraßen-Kreisverkehrs.
Stockender Verkehr von der Umleitungsstrecke des gesperrten Kornblumenstraßen-Kreisverkehrs. | Bild: Lena Reiner

Für Unmut aufseiten der Autofahrer sorgt wiederum der Umstand, dass gleich zwei Baustellen in derselben Gegend den Verkehr behindern. Die Stadt Friedrichshafen hat sich ganz bewusst für die gleichzeitige Ausführung der Sanierungsarbeiten entschieden. „Die Bauarbeiten und damit die Sperrung sowohl in der Bodenseestraße wie auch am Kreisel bei der Kornblumenstraße dauern zirka jeweils drei Monate“, führt Kreuzer aus.

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Hätten sie die beiden Maßnahmen hintereinander gebaut, wären die Einschränkungen auf dieser so wichtigen Verkehrsachse wesentlich länger gewesen und hätten sich vermutlich bis in das Weihnachtsgeschäft ausgewirkt: „Dies wollten wir verhindern.“ Es sei dabei nicht möglich gewesen, einen Zeitraum für die Baumaßnahme zu finden, der frei von Messezeiten ist. Die Messen würden bei der Baustellenkoordination bedacht und mit Messe, Bauherr und Verkehrsbehörde abgestimmt.

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