Die Tuning World Bodensee endete am Sonntagabend nach Veranstalterangaben mit einem Rekord: Mehr als 112.000 Besucher wurden einem Pressetext zufolge bei der Messe in Friedrichshafen gezählt. Dabei kam allerdings nicht jeder Besucher, der mit dem eigenen Auto aufgebrochen war, damit auch bis zur Messe oder wieder nach Hause. Bei Polizeikontrollen in der Bodenseeregion wurden zumindest etliche Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen.

Bei stationären und mobilen Kontrollen nahmen etwa Beamte des Polizeipräsidiums Ravensburg schwerpunktmäßig im Bodenseekreis mehr als 700 Fahrzeuge unter die Lupe – „mit teils deutlichen Ergebnissen“, wie die Polizei mitteilt. In 285 Fällen wurden Verstöße gegen die geltenden Vorschriften festgestellt, teilt die Polizei mit.

Polizei zieht 51 Autos aus dem Verkehr

51 Autos wurden mit dem Verdacht auf erhebliche Verstöße sichergestellt oder beschlagnahmt. Diese werden nun weiteren Überprüfungen unterzogen. Darüber hinaus untersagten Polizisten 63 Fahrern die Weiterfahrt, da deren Fahrzeuge aufgrund technischer Veränderungen nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entsprachen. In einigen Fällen konnten die Beanstandungen vor Ort behoben werden. Insgesamt stellten die kontrollierenden Beamten knapp 200 sogenannte Mängelberichte aus. Vier der kontrollierten Fahrer konnten keinen gültigen Führerschein vorweisen und in weiteren vier Fällen ergab sich der Verdacht auf eine Beeinflussung durch Betäubungsmittel.

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Auch im benachbarten Landkreis Lindau schaute die Polizei angesichts der Tuningmesse am Samstag und am Sonntag genauer hin. Polizisten der Kontrollgruppe Poser/Tuner des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West stellten bei Kontrollen an der B31 auf Höhe Lindau-Rickatshofen bei 23 Fahrzeugen verbotswidrige Umbauten und technische Mängel fest.

Zöllner gehen Verstößen gegen Markengesetz und Zollvorschriften nach

Zollbeamte einer Friedrichshafener Kontrolleinheit haben bei der Tuning World Bodensee am Freitag, 2. Mai, Verstöße gegen das Markengesetz und Zollvorschriften aufgedeckt. Ein Standbetreiber hatte laut Mitteilung des Hauptzollamtes Ulm 46 Artikel mit unrechtmäßig verwendetem Logo namhafter deutscher Automobilhersteller im Sortiment. Er muss eine Sicherheitsleistung in Höhe von 2000 Euro zahlen. Die Ware wurde sichergestellt. Unverzollte Kleidung bot ein Standbetreiber aus der Schweiz an. Die Zöllner eröffneten ein Verfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung gegen ihn und erhoben rund 640 Euro Einfuhrabgaben.

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„Überwiegender Teil der Szene zeigt sich verantwortungsbewusst“

„Die Polizei steht dem Hobby Tuning grundsätzlich offen gegenüber – vorausgesetzt, die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden eingehalten“, teilt das Polizeipräsidium Ravensburg mit. Der überwiegende Teil der Tuning-Szene habe sich auch in diesem Jahr verantwortungsbewusst gezeigt und bewiesen, dass sich Tuning und Verkehrssicherheit nicht grundsätzlich ausschließen. „Leider gab es jedoch erneut einige Ausnahmen, bei denen die Grenzen des Erlaubten deutlich überschritten wurden. Wenn illegale Umbauten negativen Einfluss auf die Verkehrssicherheit nehmen, bleibt der Polizei kein Spielraum – dann werden Verstöße auch weiterhin konsequent zur Anzeige gebracht.“