Von heute auf morgen dichtmachen musste am 16. März auch die Volkshochschule des Bodenseekreises, als der Corona-Lockdown im wahrsten Sinne des Wortes virulent wurde. Die ganze oder teilweise Rückabwicklung gebuchter, bezahlter oder begonnener Kurse bedeutete für die VHS einen „Riesenaufwand“, erinnert sich Außenstellenleiterin Heidi Menges. „Doch alles wurde von unserer Verwaltung punktgenau abgerechnet.“

Strenge Hygienevorschriften gelten auch bei den Veranstaltungen der VHS, wie Heidi Menges zeigt.
Strenge Hygienevorschriften gelten auch bei den Veranstaltungen der VHS, wie Heidi Menges zeigt. | Bild: Hanspeter Walter

Eine Woche nach allen Schulen Baden-Württembergs ist nun auch die VHS wieder an den Start gegangen. Ungeachtet der schwierigen Situation sind schon während der Ferienzeit zahlreiche Anmeldungen eingegangen. Wer an einem VHS-Kurs oder einer Einzelveranstaltung teilnehmen will, der muss die Auflagen erfüllen. „Die Teilnahme verpflichtet zur Einhaltung der aktuellen Corona-Hygienevorschriften“, heißt es in den aktuellen Richtlinien. Ausgeschlossen sind alle, die „in Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person stehen oder standen, wenn seit dem letzten Kontakt noch nicht 14 Tage vergangen sind“. Für Yoga, Pilates und alle anderen gymnastisch-sportlichen Angebote sollten auf jeden Fall eigene Matten mitgebracht werden. Auch sollten die Teilnehmer schon in Sportkleidung erscheinen und sich nicht umziehen müssen.

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„Wir sind guten Mutes, dass wir trotz der Auflagen zahlreiche Kurse durchführen können“, ist Heidi Menges, Leiterin der Überlinger VHS-Außenstelle, zuversichtlich. Wer schon immer mal Dudelsack, Tin whistle oder Alphorn lernen wollte, kann dies in diesem Semester tun. Reizvoll ist mit Sicherheit eine Exkursion zum Thema „Barock in Salem“.

Brisantes Thema zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie

Der aktuellen Corona-Situation geschuldet ist das Thema „Philosophie und Gesellschaft in Krisenzeiten“. An fünf Abenden erörtert Hartmut Ferenschild fünf Themenbereiche zwischen Ethik und Ökonomie. Darunter auch die Fragestellung: „Wiegt der Schutz des Lebens Älterer Schwerer als die Bewegungsfreiheit Jüngerer?“ Oder was bei den Kundgebungen häufig thematisiert wird: „Sind die Corona-Maßnahmen der Auftakt für einen dauerhaft autoritären und überwachenden Staat?“ Hilfreich könnte für manchen vielleicht auch eine Veranstaltung zum Arbeitsrecht sein. „Was kann ich tun, wenn‘s klemmt im Betrieb.“

Die Fähigkeit auch mal „Nein“ zu sagen

Vergnüglicher zugehen dürfte es bei „Italienisch für Feinschmecker“, wo Kochrezepte und Sprache sorgfältig zusammengerührt werden. Auf Frauen zugeschnittene Themen bietet die Diplompsychologin Monika Salomo-Rid an. Ein Workshop befasst sich mit dem Thema Abgrenzung, sei es im Beruf oder im Privatleben, insbesondere um die Fähigkeit, auch „Nein“ sagen zu können. Ein Abend vermittelt Frauen „Schlagfertigkeit mit Humor“, wie die Businesscoachin verspricht. Konkret geht es darum zu lernen, wie man auf verbale Angriffe mit Esprit und Witz reagieren kann. Reagiert hat die VHS jedoch auch mit zahlreichen Online-Angeboten.