Wenn Autofahrer ihre Gewohnheiten ändern müssen, wird es schnell aufregend. Dies bekam Oberbürgermeister Jan Zeitler mehrere Wochen lang zu spüren und Taxifahrer echauffierten sich noch kurz vor der jetzigen Freigabe des Aufkircher Knotens am Freitagabend, der seit 24. August voll gesperrt gewesen war und für viele Verkehrsteilnehmer lange Umwege erforderlich machte.

„Noch nie sind in meinem Vorzimmer so viele Anrufe eingegangen wie wegen dieser Sperrung“, sagte OB Zeitler, bevor er zur Schere griff: „Dies zeigt aber auch, wie wichtig diese Verkehrsentlastungsstraße auf der alten B 31 ist.“ Noch kurz bevor Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs die Absperrungen entfernte, wurde er von einem Taxifahrer angebrüllt: „Wann seid Ihr ... endlich fertig!“ Auf das Schimpfwort wollen wir an dieser Stelle lieber verzichten.

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In der Tat standen täglich Autos vor der Absperrung am Kreisverkehr an der oberen Aufkircher Straßen und mussten wieder in Richtung Innenstadt abdrehen. Selbst mancher Einheimische stellte aus Richtung Aufkirch kommend manchmal erst an der Baustelle fest, dass es nicht weitergeht. „Jetzt sind wieder alle Fahrbeziehungen möglich“, bekräftigte Markus Berger vom Straßenbauamt des Regierungspräsidiums.

An der Brücke in Richtung Aufkirch wird noch gearbeitet

Noch müssen die Verkehrsbehörden etwas improvisieren, da die Arbeiten an der Brücke in Richtung Aufkirch voraussichtlich erst Ende Oktober abgeschlossen sein werden, wie Helmut Köberlein vom Tiefbauamt der Stadt Überlingen erklärt. Doch über die noch bestehende Rampe der alten B 31 in Richtung Aufkirch können Autofahrer nun auch wieder nach Norden die B 31 neu ansteuern. An der neuen Kreuzung östlich des Heizwerks und der neuen Solarmodule ist auch das Einfädeln in Richtung Burgberg und das Linksabbiegen nach Goldbach und Sipplingen wieder möglich.

Der neue Geh- und Radweg in Richtung Aufkirch.
Der neue Geh- und Radweg in Richtung Aufkirch. | Bild: Hanspeter Walter

Der bestehende Geh- und Radweg wurde in Zusammenarbeit von Stadt und Kreis neu hergestellt. Die Kosten für die Stadt belaufen sich anteilmäßig auf 118.000 Euro, für den Kreis auf 61.000 Euro. Um die Maßnahme so schnell wie möglich abwickeln zu können, habe man hier bewusst auf Fördermittel des Landes verzichtet. Bei einem Abwarten der Bewilligung hätte später ein Eingriff in eine bereits fertiggestellte Straße erfolgen müssen, begründete der Oberbürgermeister. Dies hätte zu Kostensteigerungen geführt, sagte Zeitler.