Kopfschüttelnd stehen Rolf Geiger und Cataldo Tarantino neben einer 22 Meter langen Birke, die während des Unwetters in der Nacht zum Mittwoch umfiel. Die beiden Männer können kaum glauben, dass der riesige Baum dabei kaum Schaden anrichtete. Denn: Die Birke am Minigolf in Überlingen fiel direkt in eine Schneise.
„Millimeterarbeit“, sagt Rolf Geiger, der frühere Chef der Stadtgärtnerei Überlingen. Wenn man den Baum fällen hätte wollen, hätte man es so gut wohl kaum hinbekommen, ergänzt der Pensionär, der aus privatem Interesse den umgestürzten Baum anschaute.
Birke wäre im Herbst sowieso gefällt worden
Die Birke wäre im Herbst sowieso gefällt worden, sagt Geiger, weil sie vom Brandkrustenpilz befallen gewesen sei. Der Pilz zersetzt die Baumwurzeln, weshalb es diesem Stamm an Stabilität fehlte und er umkippte. Nachdem Mitarbeiter des Werkhofs die Birke zersägten, kippte ihr Stumpf wieder zurück in die Ausgangsposition.
Minigolfbetreiber Cataldo Tarantino ist fassungslos und froh. Er sah nach der Sturmnacht, wie die Birke zwischen Minigolfhäuschen und Clubheim des Yachtclubs in die Schneise gefallen war, dabei lediglich einen Mülleimer und einen Brunnen umkippte, ohne sie groß zu beschädigen. „Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Heute Abend zünde ich im Münster eine Kerze an.“

Eine zweite Birke am Platz könnte ebenfalls fallen
Neben der jetzt umgestürzten Birke steht eine zweite, etwa gleich hohe Birke. Wie Rolf Geiger sagte, müsse sie begutachtet werden, bevor über ihr Schicksal entschieden wird. Der Brandkrustenpilz befalle hauptsächlich Buchen. Aber wenn es eine Birke erwischt, „dann geht es hier besonders schnell“.