„Man ist am Telefonieren, sitzt am Arbeitsplatz, spricht mit einem Kollegen. Man rechnet einfach nicht damit, doch dann kommt die Alarmierung“, schildert Jochen Fuchs. Seit seiner Jugend ist der 40-Jährige mit der Feuerwehr eng verbunden und hat schon viele Einsätze erlebt. Seine Wahl zum Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr von Salem war für ihn vor allem ein Vertrauensbeweis aus den Reihen seiner Kollegen.
Doch schon immer war der Dienst in der Feuerwehr für ihn mehr als ein Ehrenamt. „Wenn man einmal angekommen ist, dann ist es eine Leidenschaft. Man erlebt in der Gemeinschaft viele schöne Stunden und in schweren Situation hilft man sich und weiß, dass man sich auf seine Kameraden verlassen kann“, beschreibt Jochen Fuchs seine ehrenamtliche Tätigkeit. Wenn er gerade nicht für die Feuerwehr im Einsatz ist, arbeitet er bei der Firma Airbus in Immenstaad in der Arbeitsvorbereitung.
Damit er und seine Kameraden ihrer zusätzlichen Verantwortung als Rettungskräfte gerecht werden können, müssen sie sich auf die Unterstützung ihrer Arbeitgeber verlassen können. „Im Feuerwehrgesetz ist zwar festgeschrieben, dass die Arbeitgeber die Feuerwehrleute für die Einsätze freistellen müssen. Trotzdem bedarf es für eine gute Zusammenarbeit der Absprache untereinander“, betont der Kommandant. Ihm ist bewusst, dass gerade kleinere Unternehmen einen großen Beitrag leisten, wenn sie ihre Mitarbeiter für die ehrenamtliche Tätigkeit freistellen.

Von negativen Erfahrung hat der Kommandant jedoch noch nicht gehört. „Wir stehen immer zum persönlichen Gespräch mit dem Arbeitgeber zur Verfügung und beantworten alle Fragen“, argumentiert Fuchs. Von einem Kollegen hat er erfahren, dass dessen Arbeitgeber extra für die Feuerwehrleute in den Reihen der Mitarbeiter Parkplätze möglichst nah am Arbeitsplatz zur Verfügung stellt. Normalerweise sei üblich, dass direkt vor der Tür Parkplätze für die Geschäftsführung oder den Vorstand reserviert sind. „Wenn dann Parkplätze für Feuerwehrleute freigehalten werden, zeigt das Wertschätzung für unser Ehrenamt“, freut sich Jochen Fuchs. Manche Arbeitgeber ließen sogar die Arbeitszeit weiterlaufen, wenn der Mitarbeiter zum Einsatz ausrücke. Doch für ihn und seine Kameraden sei es das größte Entgegenkommen, wenn die Arbeitgeber sie einfach zu den Einsätzen gehen ließen.
„Je nachdem, wie lange der Einsatz geht, kommt es auch vor, dass man danach wieder zur Arbeit fährt.“Jochen Fuchs
Mittlerweile geht sein Puls nicht mehr so hoch wie früher, wenn ihn der Funkmeldeempfänger alarmiert. „Man sucht sich seine sieben Sachen zusammen, informiert den Chef oder den Kollegen und fährt zur Feuerwache“, erzählt Fuchs. „Je nachdem, wie lange der Einsatz geht, kommt es auch vor, dass man danach wieder zur Arbeit fährt.“