Neues Konzept: Schlossverwaltung zieht ihre Lehren aus dem Gästeverhalten während der Pandemie
Zur Saisoneröffnung präsentieren die Staatlichen Schlösser und Gärten für die Salemer Schlossanlagen grundlegende Veränderungen. Den Besucherwünschen angepasst, werden Schwerpunkte mit Kurzführungen gesetzt.
SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann, Schlossverwalterin Birgit Rückert und Christian Katschmanowski, Konservator Bodensee Oberschwaben, freuen sich auf einen Start in eine gute Saison 2022.
| Bild: Martina Wolters
Die neue Saison hat begonnen: Ab sofort sind die Tore von Kloster und Schloss Salem wieder weit geöffnet. Bei einem Pressetermin zum Saisonstart haben Michael Hörrmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) Baden-Württemberg, und Birgit Rückert als Leiterin der Schlossverwaltung vor Ort in Salem über die neu aufgelegte Angebotspalette informiert.
Schlossverwaltung: Gäste sind nach langen Führungen oft erschöpft
Das Führungsangebot sei es nach den veränderten Bedürfnissen der Besucher ausgerichtet worden, erklärt die Schlossverwaltung. „Während der Corona-Zeit haben wir die Gelegenheit genutzt und intensiv das Besuchsverhalten der Gäste in Salem beobachtet“, so Rückert. Die Gäste seien nach langen Führungen erschöpft und hätten sich dann weniger lange auf dem Gelände aufgehalten.
Das Führungsangebot wurde an die Bedürfnisse der Besucher angepasst. Hier eine Veranstaltung mit dem Überlinger Kunsthistoriker Thomas Hirthe, der sich im Zisterzienserhabit präsentiert.
| Bild: Staatliche Schlösser und Gärten
Kurze Informationen zu einzelnen Räumen kommen gut an
Anders verhält es sich nach der Erfahrung der Schlossverwalterin, wenn die Gäste selbst entscheiden können, worüber sie sich informieren. Kurze Informationen zu einzelnen Räumen in der Prälatur seien im vergangenen Jahr sehr gut angenommen worden. Seit der Pandemie kämen auch vermehrt Familien und Einzelgäste, die das individuellere Angebot schätzten und die Anlage gerne auf eigene Faust erkunden und dann auch gerne länger verweilten.
Es gab auch eine Umfrage unter 640 Schlossbesuchern
Die Beobachtungen inklusive einer Umfrage unter 640 Schlossbesuchern haben das Team um Rückert bestärkt, neue Wege einzuschlagen. Angeboten wird nun mehrmals täglich eine Highlightführung „Wunder des Stucks“ durch die Räume der Prälatur. Ferner finden täglich die Kurzführungen „Mal schnell ins Münster“ und „Mal schnell in den Kreuzgang“ statt. Beide dauern 20 Minuten und sind im Eintrittspreis enthalten.
Programm mit vielen verschiedenen Facetten steht
Das Programm, das die Besucher dieses Jahr in und um Schloss Salem erwartet, hat viele verschiedene Facetten. Neben einer öffentlichen Tagung für historisch Interessierte über „Die Zisterzienserabtei Salem in Mittelalter und Neuzeit“ im Juni sind musikalische Höhepunkte inklusive Mozart-Sommer, Open Airs, Internationale Salemer Orgelwochen geboten. Zu den weiteren Höhepunkten zählen die beiden Aktionstage, der Schlosserlebnistag am 19. Juni sowie der Erlebnistag im Kloster am 9. Oktober. Auch die Lifestylemesse „Home and Garden“, die im vergangenen Jahr 12.000 Gäste anzog, steht wieder im Kalender.
Sarah Connor singt am 28. Juli im Garten von Schloss Salem.
| Bild: Michael Bahlo
Konzerte
Die unterschiedlichsten Themenführungen stehen auf dem Programm
Besonders Interessierte können sich bei Sonderführungen in verschiedene Aspekte von Kloster und Schloss vertiefen. Die Palette reicht da von einer Kreuzgangführung zu dem dortigen barocken Bilderzyklus von Andreas Brugger über die Gartenführung „Der Abbtey Lust-, Baum- und Kuchelgarten/Salemer Gärten im Wandel der Zeit“ bis zu einer Führung im Dachstuhl des Salemer Münsters.
Tagung mit fachlichen Informationen zu Zisterziensern
Mit dem Programmangebot zeigen sich Rückert und Hörrmann zufrieden. Die promovierte Archäologin weist insbesondere auf die zweitägige Gratistagung am 27. und 28. Juni mit Fachvorträgen für Menschen hin, die sich für neuste Forschungen zu Geschichte, Architektur und Kunst des ehemaligen Zisterzienserklosters interessieren.