Der SÜDKURIER-Storch Drachi scheint ein exzellenter Flieger zu sein. Mittlerweile hat er die 2300-Kilometer-Marke geknackt und befindet sich in Marokko auf dem afrikanischen Kontinent. Seit Anfang August ist Drachi unterwegs. Über die Schweiz und Frankreich ging es nach Spanien. Der Storch ist mit einem Sender ausgestattet, so kann seine Route jederzeit verfolgt werden.

Nach längeren Aufenthalten in Saragossa und Malaga erreichte der SÜDKURIER-Storch am 19. September die Region San Roque ganz in der Nähe von Gibraltar. Am 26. September startete er dann am Mittag, um die Straße von Gibraltar zu überqueren. Zwischen dem Strand Dalia und dem riesigen Hafen Tanger Med im Norden Marokkos erreichte er schließlich afrikanisches Festland.
Der Hafen hat mehrere Containerterminals, auf denen im Jahr etwa 50 Millionen Tonnen Waren umgeschlagen werden. Es gibt aber auch einen Fährhafen für etwa fünf Millionen Passagiere und 500.000 Fahrzeuge im Jahr. Diesen Umschlagplatz verließ Drachi umgehend und flog weiter in Richtung Tétouan. Die 400.000-Einwohner-Stadt ist seit 1999 die Sommerresidenz von König Mohammed VI. von Marokko, die Altstadt ist seit 1997 Unseco Weltkulturerbe.

Drachi ist mit zwei weiteren Störchen unterwegs
Bemerkenswert: Drachi ist aktuell mit zwei weiteren Senderstörchen unterwegs. Sie sind allerdings nicht gemeinsam geflogen. Der Storch Nikolai, der ebenfalls ein halbes Jahr alt und zum ersten Mal in den Süden gezogen ist, befindet sich bereits seit 20. August in der Region. Am 21. September kam Maximilian dazu, der zum zweiten Mal in den Süden gezogen ist. Seit 27. September ist der SÜDKURIER-Storch Drachi nun auch dort.
Ist Drachi nun also schon in seinem Winterquartier?
Ob noch mehr Störche in der Region sind, ist schwer zu sagen. Es ist gut möglich, dass Drachi mit Tétouan sein Winterquartier bereits gefunden hat. Was dafür spricht: Auch Storch Nikolai ist bereits seit mehreren Wochen dort, außerdem befindet sich in der Nähe des Aufenthaltsortes eine Mülldeponie. Dort finden die Vögel in der Regel jede Menge Futter. Das würde auch erklären, warum sich an diesem Platz gleich mehrere Störche unabhängig voneinander einfinden.

Drachi ist übrigens einer von insgesamt vier Jungtieren, die auf dem Kassenhäuschen auf dem Affenberg Salem geschlüpft sind. Drei davon wurden besendert. Neben Drachi kann auch Hubertus mit der Ringnummer ABU19 verfolgt werden. Er befindet sich aktuell in Südspanien, knapp 100 Kilometer vom Mittelmeer entfernt. Der dritte im Bunde lebt nicht mehr. Über den Verbleib des vierten Jungstorches ohne Sender kann man nichts sagen.