Aus ABU18 wird Drachi: Der SÜDKURIER hatte Kindergärten und Grundschulen aufgerufen, einem jungen Storch vom Affenberg Salem einen Namen zu geben. Die Kinder sollten erklären, warum sie sich für den Namen entschieden haben, und ihre Vorschlag auch kreativ umsetzen. Am Ende überzeugte die Einsendung des Kinderhauses Altheim besonders.

„Wir haben von der Aktion in der Zeitung gelesen und fanden sie echt super“, sagt Birgit Hagg, Leiterin des Kinderhauses Altheim. „Dann wurde sofort überlegt, wie sich die Kinder beteiligen können.“ Alle drei Gruppen erhielten eine Aufgabe. Jede Gruppe bastelte einen eigenen Storch. So entstanden zwei größere Elterntiere und ein Küken, das Drachi darstellt. Auf einem Brett wurde kurzerhand ein Nest befestigt, in das die drei Störche platziert wurden. Natürlich durfte das Namensschild nicht fehlen.

Ein liebevoll gestaltetes Nest bastelten die Kinder des Kinderhauses Altheim.
Ein liebevoll gestaltetes Nest bastelten die Kinder des Kinderhauses Altheim. | Bild: Reiner Jäckle

Der Drache spielt in Altheim eine große Rolle

„Der Name stand recht schnell fest“, erinnert sich Birgit Hagg. „Dadurch, dass der Drache in Altheim eine große Rolle spielt und wir im Garten sogar einen riesigen Holzdrachen haben, auf und in dem die Kinder spielen können, hieß der kleine Storch sofort Drachi.“ Und wer weiß, vielleicht verleiht dieser Name dem Jungtier wundersame Kräfte, die die Störche bei ihrem ersten Zug ins Winterquartier gut brauchen können.

Drachi kann über die App „Animal Tracker“ verfolgt werden. Denn der Jungstorch trägt einen Sender und ist ein Kandidat eines Projektes des Max-Planck-Institutes. Vier junge Störche auf dem Affenberg erhielten dieses Jahr einen solchen Sender auf dem Rücken. Dadurch können sie jeden Tag geortet werden und den Wissenschaftlern Daten übermitteln.

Der SÜDKURIER-Storch Drachi in seinem Horst auf dem Kassenhäuschen auf dem Affenberg. An seinem Rücken ist die Antenne des Senders zu ...
Der SÜDKURIER-Storch Drachi in seinem Horst auf dem Kassenhäuschen auf dem Affenberg. An seinem Rücken ist die Antenne des Senders zu erkennen. | Bild: Reiner Jäckle

„Wir untersuchen das Zugverhalten der Störche“, erklärt Projektleiterin Andrea Flack. „So können wir ganz genau verfolgen, auf welcher Route die Jungstörche in Richtung Süden fliegen.“ Es wurden deshalb so viele Tiere besendert, weil nach wie vor die Todesrate unter den Jungstörchen sehr hoch ist. „Wenn von zehn Störchen zwei oder drei überleben, sind wir zufrieden“, sagt die Wissenschaftlerin. „Am häufigsten fliegen sie in Hochspannungsleitungen oder kollidieren mit Fahrzeugen.“

Drachi probt schon fleißig für seinen Flug in den Süden

Drachi mit seinem starken Namen soll es besser ergehen. Aktuell fliegt er bereits rund um das Affenberg-Gelände, ist aber immer noch regelmäßig im Horst auf dem Kassenhäuschen anzutreffen. Zu erkennen ist er an der Ringnummer ABU18 an seinem Bein.

SÜDKURIER-Storch Drachi (links) mit seinen Geschwistern. Mittlerweile sind sie schon viel unterwegs und trainieren fleißig das Fliegen.
SÜDKURIER-Storch Drachi (links) mit seinen Geschwistern. Mittlerweile sind sie schon viel unterwegs und trainieren fleißig das Fliegen. | Bild: Reiner Jäckle

Dort schaut auch regelmäßig Roland Hilgartner vorbei. Der Direktor des Affenbergs war bei der Besenderung dabei. „Auch für uns ist das immer spannend, was aus den Störchen wird“, erklärt er. „Und Drachi fliegt schon kräftig umher und übt für seinen großen Flug Richtung Süden.“ Roland Hilgartner freut sich, dass der SÜDKURIER-Storch einen Namen hat. „Drachi finde ich echt klasse“, sagt er. „Ich drücke ganz fest die Daumen, dass der Name auch Programm ist.“

Kreative Kinder dürfen den Affenberg besuchen

Der Affenberg-Direktor staunte übrigens nicht schlecht, was die Kinder aus dem Kinderhaus Altheim gebastelt haben: „Ich hätte nie gedacht, dass bei der Aktion so kreative Einsendungen kommen“, erklärt er. „Das Kinderhaus Altheim hat absolut verdient gewonnen.“ Alle drei Gruppen, die an dem Storchenhorst gebastelt haben, sind jetzt zu einem Besuch auf dem Affenberg eingeladen. „Dann werden wir zeigen, dass es bei uns noch sehr viel mehr als nur Störche gibt“, betont Roland Hilgartner.