Eigentlich hätte die Innosystec, der Big-Data-Analystic-Spezialist aus Salem allen Grund, groß zu feiern. Denn das höchst erfolgreich operierende Unternehmen kann auf sein 20-jähriges Bestehen zurückblicken, und im Neufracher Gewerbegebiet „Am Wasserstall„ konnte vor zwei Wochen nach zehnmonatiger Bauzeit ein neues Firmendomizil bezogen werden. Ein stattliches Gebäude für acht Millionen Euro, das auf den Wachstumskurs des Unternehmens ausgelegt ist. „Doch mit Feiern ist coronabedingt erst einmal nichts“, bedauert Peter Zerves, Gründer und Geschäftsführer von Innosystec.
Die Innosystec stellt Software zur Analyse und Auswertung von großen Datenmengen her und entwickelt IT-Lösungen zur Archivierung, Darstellung und Analyse großer Datenvolumen im Bereich Security her. Aus unterschiedlichsten Informationsquellen werden Daten zusammengeführt. Bis zu einer Milliarde Massendaten werden am Tag durch die IT-Lösungen von Innosystec verarbeitet. So lassen sich Krisen- und Sicherheitslagen analysieren, beispielsweise um einen Politiker auf einer Auslandsreise zu schützen, um Entführungen im Ausland oder Gefährder aufzuspüren, ehe etwas passiert. „Wir wären auch in der Lage, das internationale Coronageschehen zu analysieren“, erklärt Stefan Erne, der Technische Leiter von Innosystec. Zu den Kunden des Unternehmens zählen maßgebliche Sicherheitsbehörden.

Hervorgegangen ist Innosystec aus der Ausgründung eines Projektgeschäfts von Dornier. Daraus entstanden dann die ersten Kundenbeziehungen. „Und die Projektgeschäfte nahmen stetig zu“, blickt Peter Zerwes zurück. Vor 20 Jahren mit fünf Mitarbeitern gestartet, ist die Belegschaft auf aktuell 75 Mitarbeiter, zu 90 Prozent Softwareentwickler, angewachsen. „In den angemieteten Räumlichkeiten im Gewerbepark Salem standen wir uns zuletzt auf den Füßen herum“, sagt Zerwes.
Im Gewerbegebiet „Neufrach Ost“ konnte Innosystec von der Gemeinde ein 7200 Quadratmeter großes Grundstück erwerben. „Darüber waren wir sehr froh“, betont Peter Zerwes, „denn wir wollten in Salem bleiben.“ Das Grundstück war groß genug, um darauf ein Gebäude zu errichten, das Platz für weiteres Wachstum bietet. Das zweistöckige Gebäude ist auf 150 Arbeitsplätze ausgelegt. In die Planungen wurde sehr früh die Belegschaft einbezogen. „Das war uns sehr wichtig“, erklärt Peter Zerwes. Denn die Mitarbeiter müssten sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. „Und das tun sie auch“, weiß Camilla von Baer, zweite Geschäftsführerin.
Trend geht weg vom Großraumbüro
So ist man auf Wunsch der Belegschaft von den bisherigen Großraumbüros abgerückt und hat Büros mit maximal vier Arbeitsplätzen eingerichtet. Eines der Kernstücke in dem Gebäude ist die sogenannte Town-Hall, ein großzügig angelegter Raum, in dem die gesamte Belegschaft Platz für die regelmäßigen Besprechungen findet. Für die Pausen steht der Belegschaft eine Kantine zur Verfügung, die den Charakter eines kombinierten Ess-/Wohnzimmer hat. Außerdem gibt es in jedem Büroflügel eine Teeküche.
Der große Server ist in einer klimatisierten Behausung innerhalb des Gebäudes untergebracht. Auch dem Brandschutz wurde große Beachtung geschenkt. „Selbst wenn das ganze Gebäude abbrennen sollte“, erklärt Peter Zerwes, „bleiben unsere Daten erhalten.“