Owingen Bald ist es zehn Jahre her, dass Roland Haney in Owingen eine ehrenamtlich geführte Fahrradwerkstatt eröffnete. Der passionierten Radfahrer und Ruheständler Haney reparierte die ersten Zweiräder noch bei sich zu Hause, doch bald reichte der Platz nicht mehr für die wachsenden Aufgaben. Haney und seinen fachkundigen Mitstreitern wurden in der Hauptstraße leerstehende Räume als Werkstatt angeboten, die schon seit einigen Jahren zu einer festen Anlaufstelle geworden ist. Doch die Tage sind gezählt, an denen das Team hier noch arbeiten kann.

„Wir sind auf der Suche nach neuen Räumen, um unsere Arbeit fortsetzen zu können“, sagt Roland Haney, der bisher vergeblich nach einer neuen Bleibe suchte. Zielgruppe der Initiative sind Menschen, die auf der Suche nach einem preiswerten gebrauchten Zweirad sind. Den Impuls gab vor fünf Jahren der Bedarf von geflüchteten Menschen an einem Fortbewegungsmittel.

Eine Adresse ist die Werkstatt auch für viele, die einen Drahtesel loswerden wollen. Sofern dieser noch reparabel ist, machen sich die routinierten Bastler ans Werk. Für einen bescheidenen Obolus kann das Rad dann einen neuen Besitzer finden. „Das gilt auch für Geflüchtete“, sagt Haney. „Sonst fehlt die Wertschätzung für das Objekt.“ Auch durch kleine Spenden für einfache Reparaturen kommt etwas in die Kasse der Initiative, die schon mehr als 500 Räder instandgesetzt hat.

Aus zwei Gründen kam der Besuch von Bürgermeister Henrik Wengert jüngst gerade recht. Zum einen konnte Roland Haney um Unterstützung bei der Suche nach neuen Räumen bitten. Zum anderen konnte er Wengert eine Spende von 1000 Euro zugunsten der Bürgerstiftung Owingen überreichen. Der Betrag hatte sich aus den Einnahmen für die Reparaturen angesammelt. Wengert sagte: „Die Initiative leistet einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft.“ Umso mehr freue er sich über die Spende für die gemeinnützige Bürgerstiftung. Mit deren Mitteln versuche die Kommune, andere förderungswürdige Initiativen zu unterstützen.