Lorna Komm

Christine Ludwig hat als Treffpunkt für das Gespräch ein Café in der Meersburger Unterstadt vorgeschlagen. Ihr Elternhaus liegt direkt gegenüber. In der Unterstadt hat sie früher ihre Ferien verbracht, erzählt sie. Seit gut 20 Jahren ist sie hier zuhause. Leider, so sagt sie, stünden viele Wohnungen leer und sie wünsche sich, dass wieder mehr Menschen fest in diesen schönen Teil der Stadt ziehen. Oftmals würden die Wohnungen nur kurzzeitig von Studenten bewohnt.

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Engagement für Umweltthemen

Christine Ludwig bezeichnet sich selbst humorvoll als „Einzelkämpferin“. Das sei jedoch nicht ihrem Charakter zuzuschreiben, sondern der Tatsache geschuldet, dass sie als einzige Vertreterin ihrer Partei Bündnis 90/Die Grünen am Ratstisch sitzt. Doch sie könne sich nicht beklagen. Das Verhältnis zu den Ratskollegen sei kollegial, betont die diplomierte Geografin. Schon früh habe sie sich für Umweltthemen interessiert, begonnen habe ihr Engagement 1986 im Zuge des Sandoz-Großbrandes in Schweizerhalle und der Atomkatastrophe von Tschernobyl.

„Ich habe viel gelernt“

Ludwig ist seit knapp zwei Jahren Mitglied im Gemeinderat und bezeichnet die Arbeit als „spannend und vielseitig“. Es sei schon etwas ganz anderes als die ehrenamtliche Arbeit, die sie vorher gemacht habe. „Man muss sich mit Themen befassen, die einen vorher gar nicht betroffen haben“, erklärt sie und fügt an: „Ich habe viel gelernt.“ Manchmal beschäftige man sich natürlich auch mit profanen Themen, dem Standort von Glascontainern zum Beispiel, erzählt sie und lacht. Da sie viel in der Stadt unterwegs sei, werde sie oft angesprochen. „Ich frage die Leute aber auch aktiv danach, was sie bewegt.“ Die Arbeit als Gemeinderat sei „ein Dienst an den Menschen“, aber man bekomme auch viel zurück.

Frust hat meist persönliche Gründe

„Das Mitgestalten der Zukunft von Meersburg ist das Schöne an meiner Tätigkeit“, sagt sie. Frustriert sei sie selten, und wenn doch, dann liege das nicht an den Kollegen: „Es herrscht eine gute Stimmung“, betont sie. Der Frust habe meist persönliche Gründe: „Ich ärgere mich, wenn mir hinterher einfällt, wie ich besser hätte argumentieren können.“ Doch sie sei ja noch dabei, politische Erfahrungen zu sammeln und „manche Entscheidungen sind ja auch nicht in Stein gemeißelt“, sagt sie – und spielt damit auf die konträren Beschlüsse an, die der Gemeinderat im Laufe der Zeit zum Thema Blitzer gefällt hat.

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Engagement für nachhaltigen Tourismus

Gefragt nach ihren Wünschen für Meersburgs Zukunft, fällt der Vermieterin von Ferienwohnungen als erstes ein, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten. „Gut wäre es, wenn die Gäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln hier anreisen und vor Ort E-Bikes oder Elektrofahrzeuge ausleihen könnten.“ Damit könnte sich Meersburg von anderen Urlaubsorten absetzen, zeigt sie sich überzeugt.

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