Manch ein Besucher des Wochenmarktes dürfte sich am Donnerstag die Augen gerieben haben, als er den Platz vor dem Rathaus passiert hatte: große, anthrazitfarbene Plastikballons vor dem Fischstand, dazu Baustellenhütchen und zwei Vermesser mit ihrem Gerät. Das Ensemble war ein Vorausblick: Wer es gesehen hat, hat schon mal einen ersten Eindruck vom künftigen Rathausbrunnen bekommen.

Ortsvermessung für die Wasserstrahlen

Es war noch nicht der Brunnen selbst, den die Metallatelier GmbH aus Deggenhausertal am Rathausplatz installieren wird. Doch ganz ähnlich wird das plätschernde Kunstwerk wohl aussehen. Vorerst nahm David Fuchs, der Inhaber des Metallateliers, nur Maß. Denn damit die beiden auf gepflasterten Hügeln ruhenden „Seismischen Kugeln“, wie er sein Brunnenobjekt genannt hat, mit ihren beiden per WLAN kommunizierenden Wasserstrahlen auch tatsächlich übereinstimmen, bedarf es einer genauen Ortsvermessung, die Fuchs nun mit einem Mitarbeiter vornahm.

Mit dieser Skizze seiner Brunnenidee hatte sich der Deggenhausertaler Metallkünstler David Fuchs im Brunnenwettbewerb beworben.
Mit dieser Skizze seiner Brunnenidee hatte sich der Deggenhausertaler Metallkünstler David Fuchs im Brunnenwettbewerb beworben. | Bild: Stadt Markdorf

Der Gemeinderat hatte sich im März für den Brunnen-Entwurf des Metallateliers entschieden. Über vier Entwürfe hatte das Schiedsgericht des Wettbewerbes damals befunden, die Kugeln seien offenbar der klare Sieger gewesen, hatte es geheißen. Zuvor hatte der Lenkungskreis zur Attraktivierung der Innenstadt bereits die eingegangenen Ideen vorbesprochen.

Der Siegerentwurf des Metallateliers wurde von Fuchs auf Kosten von rund 67.350 Euro taxiert. Hinzu kommen dann noch die eigentlichen Baukosten. Die rund 14 Meter lange Anlage, die auch einen kleinen Bachlauf haben wird, wird von zwei großen Kugeln aus Bronze dominiert, die Wasserstrahlen speien werden, die sich in der Brunnenmitte kreuzen sollen.

Auf dieser Fläche zwischen dem Rathaus und der Nikolaus-Kirche wird die neue rund 14 Meter lange Brunnenanlage gebaut werden.
Auf dieser Fläche zwischen dem Rathaus und der Nikolaus-Kirche wird die neue rund 14 Meter lange Brunnenanlage gebaut werden. | Bild: Grupp, Helmar

Der Entwurf war im März mehrheitlich vom Gemeinderat gutgeheißen worden. FW-Fraktionschef Dietmar Bitzenhofer hatte sich enthalten, FDP-Stadtrat Rolf Haas hatte dagegen gestimmt. Der neue Brunnen ersetzt den inzwischen abgebauten kreisförmigen Brunnen aus den 60er-Jahren, der marode war. Mit dem Bau des neuen Brunnens soll noch im Sommer begonnen werden. Ursprünglich hätten die Bauarbeiten bereits im April beginnen sollen.