Markdorf – Es gibt nur eins, was besser als ein Hund ist: zwei Hunde. So lautet eine beliebte Redeweise unter Hundehaltern. Die Stadtverwaltung teilt diese Auffassung nur bedingt. Einerseits darf sie Jahr für Jahr die Einnahmen aus der Hundesteuer verbuchen, andererseits werden aus der Finanzverwaltung ordnungsbehördliche Erwägungen vorgebracht. Erwägungen derart, dass die Hundehaltung durchaus einzudämmen sei. Um die „damit verbundenen Belästigungen und Gefahren für die Allgemeinheit“ zu verringern. Neben der Verschmutzung von Gehwegen, Kinderspielplätzen und Parkanlagen durch Hundekot zählt die Beratungsunterlage zu der vom Gemeinderat zu behandelnden Änderung der Hundesteuersatzung, sprich Erhöhung, auch die von Waldi, Fifi und Co. ausgehenden Gefahren auf – etwa für Kinder, Fußgänger, Radfahrer.

Halter müssten für Kampfhunde noch tiefer in die Tasche greifen, wegen der „besonderen Gefährlichkeit“. Mit Blick auf die Markdorfer Verhältnisse könne darauf verzichtet werden, heißt es in den Beratungsunterlagen weiter. In der Stadt gebe es keine „nennenswerte Entwicklung in diesem Bereich“. Markdorfs Pitbulls, Mastiffs und Bordeaux-Doggen sind offenbar besser erzogen als andernorts.

Besser als ein Hund ist übrigens auch der Zweithund für den Stadtsäckel. Zahlen Herrchen oder Frauchen für den Ersthund bisher nur 108 und ab Januar 144 Euro, so kostet der Zweithund den doppelten Betrag – ebenso jeder weitere Hund. Ausgenommen sind Hunde, die Blinden, Hörgeschädigten oder in anderer Weise hilfsbedürftigen Menschen zur Seite stehen. Gleichfalls ausgenommen sind die Hunde, die Außenbereichsgehöfte bewachen.

Außer der Höhe der Hundesteuer wird sich noch etwas verändern. Für die Vierbeiner werden künftig keine Hundesteuermarken aus Metall ausgegeben, die sich Frauchen oder Herrchen im Rathaus abholen mussten. Nun gibt es eine sogenannte Dauermarke aus Kunststoff, kündigte Kämmerer Michael Lissner an. Die seien haltbarer, würden nicht binnen weniger Monate ruiniert – und behielten überdies während des gesamten Hundelebens ihre Gültigkeit. Nicht zuletzt verspreche sich die Finanzverwaltung von diesem Schritt eine erhebliche Entlastung. Gleichwohl merkte Lissner an, dass er für Januar auf Mehrarbeit gefasst ist. Nach Versand der neuen Hundesteuerbescheide rechne er mit erhöhtem Klärungsbedarf seitens der Hundehalter – ebenso mit Beschwerden, Widersprüchen und neu gestellten Befreiungs- und Ermäßigungsanträgen. Derzeit seien in Markdorf, Riedheim und Ittendorf 640 Hunde steuerlich gemeldet. Der Stadtkämmerer rechnet aber mit einer gewissen Dunkelziffer. Weshalb sich die Verwaltung nun verstärkt auf die Suche nach „Schwarzhunden“ machen werde.