Abschied und Willkommen im Bischofschloss: Polizeipräsident Uwe Stürmer führte den neuen Leiter des Polizeipostens Markdorf, Günter Reiners, in sein Amt ein und verabschiedete dessen Vorgänger Robin Damast. Bei der Feierstunde der Polizei waren neben Bürgermeister Georg Riedmann, der als Hausherr den Rittersaal zur Verfügung gestellt hatte, auch dessen Amtskollegen Martin Rupp (Bermatingen) und Fabian Meschenmoser (Deggenhausertal) zugegen. Der Polizeiposten ist auch für die beiden Nachbargemeinden zuständig.

Das könnte Sie auch interessieren

Neuer Postenleiter mit „großem Erfahrungsschatz“

Gerade mal ein halbes Jahr stand Damast interimsweise an der Spitze des Postens. Doch sein Zwischenspiel als Nachfolger des langjährigen Leiters Jörg Schirm war vorab so geplant, da der 37-Jährige nun die nächsten Schritte auf seinem Weg in den gehobenen Polizeidienst geht. Nun soll der 58-jährige Polizeihauptkommissar Reiners wieder für eine möglichst langjährige Kontinuität sorgen, sagte Stürmer. Reiners, so der Chef des Polizeipräsidiums Ravensburg, sei ein Kollege mit „großem Erfahrungsschatz“: Vor seinem Dienstantritt im Juli in der Gehrenbergstadt war Reiners lange Jahre unter anderem beim Polizeiposten in Langenargen und Dienstgruppenführer auf dem Revier in Friedrichshafen. Mit Blick auf seine lange Laufbahn zolle er ihm Respekt, dass er seinen Hut in den Ring geworfen habe, als es um die Leitungsstelle in Markdorf ging. Dass die Wahl auf ihn gefallen sei, zeige die hausinterne Wertschätzung: „Wir hatten etliche Bewerber“, sagte Stürmer.

Robin Damast (links) war seit dem 1. Januar 2022 interimsweise Leiter des Markdorfer Polizeipostens, rechts Stephan Stitzenberger, ...
Robin Damast (links) war seit dem 1. Januar 2022 interimsweise Leiter des Markdorfer Polizeipostens, rechts Stephan Stitzenberger, Leiter des Polizeireviers Überlingen. Für Damast war die Station in Markdorf ein Zwischenschritt auf seinem weiteren Weg in den gehobenen Polizeidienst. | Bild: Nosswitz, Stefanie
„Große Fußstapfen“: Vor Damast war Jörg Schirm (rechts, links Überlingens Revierleiter Stephan Stitzenberger) langjähriger ...
„Große Fußstapfen“: Vor Damast war Jörg Schirm (rechts, links Überlingens Revierleiter Stephan Stitzenberger) langjähriger Leiter des Polizeipostens Markdorf. Er hinterlasse „große Fußstapfen“ sagte Polizeipräsident Uwe Stürmer bei der Einführung des neuen Postenleiters Günter Reiners im Rittersaal des Bischofschlosses. | Bild: Nosswitz, Stefanie

Damast wiederum habe unter Beweis gestellt, dass er durch seine hervorragende Arbeit in der Praxis eines Polizeipostens für künftige Führungsaufgaben gerüstet sei. Zwischen den Zeilen klang dabei und auch später durch, dass sich die sieben Markdorfer Kollegen durchaus ein längeres Verbleiben ihres jungen Kollegen an der Spitze gewünscht hatten.

„Wir wissen um die Bedeutung des Polizeipostens, er ist aus unserer Sicht unverzichtbar“, betonte Stürmer. Zwar werde der Posten auch künftig nachts nicht besetzt sein, doch er soll sukzessive personell wieder aufgestockt werden, bald schon um zumindest eine Stelle. Acht Beamte seien die Regelbesetzung des Postens. Da mehrere aber Teilzeitstellen bekleiden, kommt man am Marktplatz zurzeit auf nominell knapp sechs Stellen. Dass der Posten langfristig wieder „auf Richtung acht Stellen“ kommt, sei das Ziel.

Das könnte Sie auch interessieren

Markdorf bei Straftaten leicht über dem Schnitt

Einblicke in die Statistik des Postens hatte zuvor Polizeidirektor Axel Drexler, Leiter der Schutzpolizeidirektion, gegeben. So würden dort im Fünfjahresmittel jährlich rund 760 Straftaten angezeigt. Dass der Posten grundsätzlich seine Berechtigung habe, würden aber auch andere Zahlen aufzeigen. Mit zwischen 2000 und 2400 Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner lägen Bermatingen und Deggenhausertal zwar unter dem Schnitt im Landkreis, doch Markdorf mit rund 5120 Straftaten darüber. „In Bermatingen und Deggenhausertal ist die Welt sehr in Ordnung, in Markdorf noch in Ordnung“, sagte Drexler. Denn Markdorf sei trotz alledem unauffällig und ein sicheres Pflaster. „Doch der Bahnhof und die Skateranlage sind noch ein bisschen die Sorgenkinder“, so Drexler.

Ebenso wie die Trendsportanlage wird auch der Bahnhof seit einigen Monaten per Video überwacht. Größere Zwischenfälle seien dort laut ...
Ebenso wie die Trendsportanlage wird auch der Bahnhof seit einigen Monaten per Video überwacht. Größere Zwischenfälle seien dort laut Bürgermeister Georg Riedmann seither nicht mehr vorgekommen. | Bild: Grupp, Helmar

Bald Videokameras an der Gretser-Schule?

Am Bahnhof und an der Trendsportanlage würden inzwischen die dortigen Videoüberwachungen für Ruhe sorgen, sagte Riedmann. Eher habe man mittlerweile ein Problem auf dem Schulhof der Gretser-Grundschule, so dass man bei der Stadt aktuell dort auch eine Videoüberwachung ins Auge fasse. Für die Stadt habe der Posten eine hohe Bedeutung und er freue sich, wenn er ausgebaut werden solle. „Für Ihre Arbeit gerade in diesen Zeiten habe ich hohen Respekt“, wandte sich Riedmann an die rund 20 Beamten im Saal. In der Gesellschaft sitze die Polizei heute häufig „zwischen allen Stühlen“. Mit Damast habe die Stadt eine sehr gute Zusammenarbeit gepflegt. „Sie werden uns jederzeit willkommen sein als Gast“, dankte Riedmann dem 37-Jährigen. An Reiners gewandt sagte er: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie hier gut ankommen und unsere Stadt in Ihr Herz schließen.“

„Noch ein bisschen ein Sorgenkind“ aus polizeilicher Sicht seien die Trendsportanlage (im Bild) und der Bahnhof, sagte ...
„Noch ein bisschen ein Sorgenkind“ aus polizeilicher Sicht seien die Trendsportanlage (im Bild) und der Bahnhof, sagte Polizeidirektor Axel Drexler, Leiter der Schutzpolizeidirektion, beim Festakt zum Führungswechsel beim Polizeiposten Markdorf. | Bild: Jörg _Büsche

„Einmal Markdorf, immer Markdorf“, hätten ihm seine Kollegen in Überlingen mit auf den Weg gegeben, scherzte Reiners. Er wolle das Rad in Markdorf nicht neu erfinden, sehe sich aber auch nicht in den Fußstapfen seiner Vorgänger. „Ich will mit meiner Handschrift neue Akzente setzen und was gut ist, weiter verbessern“, sagte er. Er freue sich auf eine Fortsetzung der bereits seit Beginn seines Dienstantritts guten Zusammenarbeit mit der Stadt.