Nicole Burkhart

Möglichst viel erleben, Neues ausprobieren, andere Städte sehen, herumbummeln, baden, genießen – so sieht normalerweise unser Urlaub aus. Im Wohnwagen möglichst unabhängig sein, mit wenig auskommen und doch rundum zufrieden sein. Doch dieses Jahr war (fast) alles anders.

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Unser Urlaub stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen machten es schon schwer in dieser besonderen Zeit weg zu fahren. Aber wir hatten unseren vermeintlichen Kompromiss ja gefunden: Campen im Allgäu. Doch kaum auf dem Campingplatz angekommen offenbarte sich der Unterschied zwischen Realität und erhoffter Vorstellung. Dass der Platz nicht leer sein würde war klar – dass er aber voller als normal sein würde nicht ganz. Wohnwagen auf dem Volleyballfeld, Zelte auf dem Fußballfeld. Vom Feeling her mehr Festival als Familiencamping. Generell überhaupt kein Problem, jetzt gerade sehnten wir uns aber nach etwas anderem.

40 kommen rein, aber nur 20 dürfen ins Becken

Der platzeigene Pool durfte halbstündlich genutzt werden – 40 Personen wurden eingelassen, nur 20 durften laut Aushang ins Becken. Das hat nach dem Abzählen aber schon keinen mehr interessiert. Ebenso wenig wie Maske oder Abstand in der Warteschlange. Prinzip und Hygienekonzept gut, die Umsetzung ließ für uns zu wünschen übrig. Sicherlich mag der ein oder andere nun lachen und uns für kleinlich halten. Tatsächlich hätte ich noch Mitte März nicht gedacht, dass mich das einmal so stören könnte.

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Mein Mann sprach die anstehenden Gäste sogar einmal auf die Einhaltung der Regeln an beziehungsweise er bat sie darum. Die Antwort waren allen Ernstes angedrohte Schläge. Sicherlich ein Extremfall und trotzdem ein Zeichen von Ignoranz. Es mag ja jeder von Corona halten, was er mag und für sich selbst eine Entscheidung gegen Masken, Abstand und Vorsicht treffen – aber ebenso auch den anderen ihre Meinung zugestehen.

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Vielleicht ein wenig naiv und blauäugig

Natürlich wird sich mancher fragen, warum wir dann überhaupt weggefahren sind oder warum gerade auf einen Campingplatz, wo doch in den Medien lang und breit über die neu entdeckte Art des Urlaubs der Deutschen berichtet wurde. Im Nachhinein sicher schwer zu beschreiben, wir waren wohl auch ein wenig naiv und blauäugig. Und hoffen jetzt einfach, dass der nächste Urlaub sich wieder besser anfühlt.