Nach aufwendigem Umbau in über 17 Monaten hat die Sparkasse Bodensee am Montag in Konstanz ihre Hauptstelle neu eröffnet. Insgesamt 20 Millionen Euro wurden in das historische Bauwerk an der Marktstätte investiert, teilte das Bankhaus mit. Der Umbau galt allerdings nicht nur dem eigenen Service-Zentrum, das sich auf rund 3500 Quadratmeter Fläche verkleinert hat.

Das Gros des Gebäudekomplexes ist vermietet. Der Online-Händler Zalando hat hier bereits eine Filiale eröffnet. Ein Hotel und Gastronomiebetriebe werden zu einem späteren Zeitpunkt öffnen. Damit sei ein attraktiver Nutzungsmix für einen lebendigen Treffpunkt in und für die Stadt Konstanz entstanden, freut sich Lothar Mayer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bodensee. „Hier könnten Besucher die Stadt genießen, sich gastronomisch verwöhnen lassen, Finanzgeschäfte tätigen und sogar mit Seeblick übernachten“, sagt er. Im Haupthaus nutzt die Sparkasse nur noch rund 3500 Quadratmeter Fläche weiterhin selbst.
Ganz anders in Friedrichshafen: Hier hat die Sparkasse ihre Umbau- und Vermietungspläne für die Hauptstelle auf Eis gelegt, erklärte Lothar Mayer jüngst bei einem Pressegespräch. Genau wie in Konstanz wollte die Sparkasse ihre eigenen Flächen in dem imposanten Bau an der Charlottenstraße deutlich verkleinern. Rund 15 000 Quadratmeter stehen hier insgesamt zur Verfügung.
Vermietungsabsichten bleiben bestehen
„Die Vermietungsabsichten bleiben bestehen“, antwortete der Sparkassen-Chef auf Nachfrage. Doch welches Nutzungskonzept in Friedrichshafen trägt, scheint derzeit eine nicht zu beantwortende Frage. Man agiere „unternehmerisch vorsichtig“, gerade angesichts der Umstände durch die Corona-Pandemie, so Mayer.
In Friedrichshafen arbeiten seit Juli 2018 alle internen Teams der Sparkassen-Verwaltung an einem Standort. Von den rund 300 Mitarbeitern hatten etwa 70 zuvor in Konstanz ihren Arbeitsplatz. Damals war geplant, im Erdgeschoss auf rund 2000 Quadratmeter ein modernes Kundenzentrum zu gestalten – so wie es in Konstanz umgesetzt wurde.
Gespräche mit Interessenten führten offensichtlich zu keinem Ergebnis
In einer der bisherigen Kundenhallen sowie auf angrenzenden Flächen war laut Aussagen der Sparkasse von Januar 2019 eine Nutzung insbesondere für den Handel vorgesehen. In den oberen Stockwerken, so hieß es damals, würden rund 1000 Quadratmeter Büroräume frei, die vermietet werden sollten. Gespräche mit Interessenten führten da offensichtlich zu keinem Ergebnis. Im Moment nutze die Sparkasse den Leerstand im Wesentlichen, um den Mitarbeitern Einzelbüros zur Verfügung zu stellen.