Drei Bühnen, 13 Künstler und Ensembles und eine Kunstinstallation – die Lange Nacht der Musik am Sonntag, 30. April im Kulturhaus Caserne bietet ein buntes Programm bis in den frühen Morgen. „Wir machen Musik von fünf bis fünf“ kündigt Christina Zeile vom Organisationsteam an. 14 Studierende der Zeppelin-Universität haben das Projekt im Rahmen eines Seminars vorbereitet – an der Musikauswahl hat sich die ganze Uni beteiligt. Herausgekommen ist musikalische Vielfalt von Indie über Jazz, Rap und Austro Pop bis zu Neue Neue Deutsche Welle.
Um 17 Uhr geht‘s los, damit auch Familien kommen können
„Es ist uns ein Anliegen, dass die Lange Nacht die Uni stärker mit der Stadt verknüpft“, sagt Mitorganisatorin Hanna Stevens. Dafür haben die Studierenden ihren Campus verlassen und nicht nur in der benachbarten Dualen Hochschule (DHBW), sondern auch auf dem Häfler Schlemmermarkt Karten verkauft. Die ersten Erfahrungen waren positiv: „Viele Leute auf dem Markt sind stehengeblieben und wollten uns kennenlernen“, sagt Zeile. Stevens verdeutlicht: „Wir wollten Präsenz zeigen und ganz deutlich sagen: Wir laden euch ein, wir freuen uns, wenn ihr kommt.“ Zeiler ergänzt: „Jeder ist willkommen. Wir fangen schon um 17 Uhr an, damit auch Familien kommen können.“

Am Sonntag macht Philippa Kinsky mit nachdenklichen Indie-Pop den Anfang auf der Bühne im Innenhof. Ihr folgen Sun‘s Sons, die als Multiinstrumentalisten melancholische Gedanken in musikalische Experimente zwischen Folk und Pop verpacken. Währenddessen spielt in der Werkstatt die Luftschiffkapelle der Zeppelin-Uni ihre eigene Mischung aus Jazz, Pop, Soul und Funk und wenig später legen die Haiducken im Casino los mit mal temporeicher, mal träumerischer Klezmer- und Balkanmusik.
Bands aus Wien und Berlin
Zu den bekannteren Musikern des Abends gehört die dreiköpfige Band tropikel ltd, die zwischen Rap, Indie und Pop existenzielle Themen besingt wie Liebe, Verlangen und die Flucht vor der Hip-Hop-Polizei. Auch Retro-Wave-Künstler Flawless Issue hat sich schon einen Namen gemacht: Mit dunkler Stimme kombiniert er 80er-Jahre-Synth-Pop, Surfgoth, düstere Melodien und viel Gefühl.

Zwei DJanes haben das letzte Wort
Auf dem Programm stehen weiter Austro-Pop mit Witz und Charme von der Wiener Gruppe Grant, eine Gratwanderung zwischen Elektropunk und Chanson mit der Berliner Band Mittekill und Innenansichten der Generation Z vom Elektro- und Synthpop-Duo Paulinko. Der Berliner Savvy steht für Undergroundrap, die Lukas Wögler Band überzeugt durch kräftigen Jazz und transparenten Klang und Rémi.fr rappt auf Deutsch und Französisch. „Das letzte Wort haben Frauen“, sagt Christina Zeile – die beiden DJanes Elotrance und Ellen Trenn legen im Casino auf, bis um 5 Uhr morgens wird gefeiert und getanzt.

Kunst als Beziehung zwischen Mensch, Klang und Raum
Neu ist die Kunstinstallation im Atrium: Laila und Clara studieren an der Kunsthochschule Zürich, beschäftigen sich mit der Beziehung zwischen Mensch, Klang und Raum und lassen sich dazu von Naturphänomenen, industrielle Umgebungen und der menschlichen Stimme inspirieren.

Für die Organisatoren steht am Sonntag das Ergebnis von neun Monaten Arbeit an. Sie haben der Langen Nacht ein neues Logo und ein anderes Design verpasst und tagelang an der Deko gebaut. Beim Catering war ihnen wichtig, dass es auch vegetarische Angebote gibt. Die Finanzierung erwies sich als Herausforderung: „Die Geldgeber sind vorsichtiger geworden und die Kosten sind gestiegen, vor allem für die Technik“, sagt Christina Zeile.
Künstler übernachten in Studenten-WGs
An den Gagen wollten sie nicht sparen. Dafür übernachten die auftretenden Künstler in Studenten-WGs. Für Hanna Stevens steht jetzt schon fest: „Ich habe noch nie so unfassbar viel gelernt wie in diesem Projekt, vom künstlerisch-kreativen Denken über die wirtschaftlichen Aspekte bis zu Teambuilding und Kommunikation nach außen.“
Lange Nacht der Musik
Am Sonntag, 30. April von 17 Uhr bis 5 Uhr am nächsten Morgen bietet die Lange Nacht der Musik im Kulturhaus Caserne ein buntes Programm aus Jazz, Elektro, Pop, Indie, Rap und Techno. Auf drei Bühnen treten 13 Künstler und Ensembles auf. Einlass ist von 17 bis 22 Uhr, Tickets und weitere Informationen gibt es im Internet.