Heizungen runter, Lichter aus: Ab 1. September bis Februar 2023 gelten bundesweit verschiedene Energiesparmaßnahmen, um der Energieknappheit infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu begegnen. So ist etwa geplant, dass alle Bereiche in öffentlichen Gebäuden nicht mehr beheizt werden sollen, in denen sich nicht dauerhaft Menschen aufhalten – also etwa Durchgangsbereiche und Technikräume. In den übrigen Räumen soll die Temperatur maximal 19 Grad Celsius betragen.
Die Sparmaßnahmen betreffen aber auch den übrigen öffentlichen Raum. So soll die Beleuchtung eingeschränkt werden. „Die Beleuchtung von Gebäuden und Baudenkmälern wird verboten, soweit sie nicht zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit oder zur Abwehr anderer Gefahren erforderlich ist“, heißt es in einer Pressemitteilung zum Beschluss des Bundeskabinetts.
Das heißt: Komplett finster wird es auch ab 1. September nicht in den Städten sein; jedoch deutlich dunkler. In Friedrichshafens Fußgängerzone leuchten auch jetzt schon nachts nur mehr vereinzelte Schaufenster – die Mehrheit der Geschäfte bleibt dunkel.
Carina Bonanno vom Stadtforum Friedrichshafen erklärt dazu: „Bereits im Vorfeld der Verordnung haben wir Maßnahmen beschlossen wie beispielsweise die Schaltzeiten der Weihnachtsbeleuchtung zu verkürzen.“ Die Beleuchtung selbst sei auch schon lange auf LED umgestellt. Außerdem würden sie auf den Betrieb der Eislaufbahn im Winter auf dem Romanshorner Platz verzichten. Stattdessen werde es eine Eisstockbahn aus Kunststoff geben.
Auch die Schaufensterbeleuchtung, die im Verordnungstext der Bundesregierung nicht direkt erwähnt wird, werde verkürzt. Hier gebe es allerdings individuelle Zeiten je nach Geschäft.
„Auch beraten wir zu Energiesparmaßnahmen oder vermitteln Berater, etwa zu offenen Ladentüren, Klimaanlagen und der Umstellung der Beleuchtung auf LED“, führt sie aus. Auch die Vitrinen in der Karlstraße würden mit verkürzten Beleuchtungszeiten betrieben.

Doch auch ohne beleuchtete Schaufenster wird es nicht stockfinster sein. Unser Rundgang zeigt: Straßenlaternen verbreiten überall genug Licht, um sich gut orientieren zu können.

Fußgängerunterführungen und die Bahnhöfe erstrahlen am hellsten im Stadtgebiet.
Doch die Ausnahmen betreffen auch Bereiche, an die man eventuell nicht sofort denkt – wie etwa die Beleuchtung des Podests im Charlottenhof. Auch hierbei handelt es sich laut Auskunft der Stadtverwaltung um eine sogenannte Sicherheitsbeleuchtung.
„Bereiche, die aus Sicherheitsgründen beleuchtet sein müssen, werden auch weiterhin beleuchtet“, erläutert die Pressesprecherin der Stadt, Andrea Kreuzer. Hier prüfe man, inwiefern beispielsweise durch Bewegungsmelder Energie eingespart werden könne.
LED-Beleuchtung bringt Stromersparnis
Die Stadt habe bereits zahlreiche Einsparmaßnahmen getroffen: „Dazu gehört, das die Straßenbeleuchtung in den letzten Jahren kontinuierlich auf LED-Beleuchtung umgerüstet wurde. Auch verschiedene Ampelanlagen zum Beispiel am Colsmanknoten und an der Kreuzung Ailinger Straße und Charlottenstraße wurden auf stromsparende LED-Technik umgerüstet.“ Anstelle von Glühlampen mit einer Leistung von 10 oder 20 Watt kämen hier LEDs mit einer Leistung von 1,7 Watt zum Einsatz. Die Stromersparnis betrage so für die gesamten Ampelanlagen 92 Prozent.