Eine positive Stimmung haben die Besucher des Neujahrsempfangs schon beim Eintritt in die gut gefüllte Graf-Burchard-Halle wahrgenommen. Persönlich begrüßt von Bürgermeister Jürgen Stukle und seiner Frau Claudia, fanden sich die Gäste in plaudernden Grüppchen an Stehtischen zusammen, die die Mitglieder des Musikvereins Altheim hergerichtet hatten. Auch eine fünfköpfige Delegation der Partnergemeinde Frick um Gemeindeammann Daniel Suter war extra angereist.

Die schwungvollen Melodien der von Stefan Strecker geführten Kapelle schafften eine gelöste Atmosphäre. Nach zwei Jahren digitaler Neujahrsansprachen sei es geradezu wohltuend, das neue Jahr wieder live im gemeinsamen Austausch zu beginnen, unterstrich Stukle. Er freute sich, dass sein letztjähriger Wunsch in Erfüllung gegangen sei: „das bemerkenswerte Frickinger Miteinander“, wie er es formuliert hatte, baldmöglichst wieder bei unbeschwerten Veranstaltungen und Treffen zu genießen. Als Beispiel nannte er die erste noch pandemiebedingt improvisierte Veranstaltung am Fastnachtsdonnerstag und das dann schon entspanntere Maibaumstellen. Es sei zu spüren gewesen, wie sehr allen diese Zusammenkünfte gefehlt hätten. Aufmunternd-positiv bezeichnete Stukle die Expertennachricht von dem Ende der pandemischen Lage. Das Virus bleibe, aber die Menschen hätten gelernt, damit umzugehen.

Nach 20 Jahren gab Eugen Trinler, hier mit seiner Frau Elisabeth, den Vorsitz des Herbstmarktausschusses ab.
Nach 20 Jahren gab Eugen Trinler, hier mit seiner Frau Elisabeth, den Vorsitz des Herbstmarktausschusses ab. | Bild: Martina Wolters

Jürgen Stukle sprach von vielen offenen Fragen und Herausforderungen für 2023 und ließ den Krieg Russlands gegen die Ukraine nicht unerwähnt. Der Bürgermeister führte die große Hilfsbereitschaft für die geflüchteten Menschen an. Er sah sie als wichtige Zeichen der Solidarität. Für alle seien die Folgen von Krieg und Krisen zu spüren. „Und ja, die Zeiten unbeschwerten Miteinanders werden schwieriger“, räumte Stukle ein. Für ein friedvolles Zusammenleben sei es aber unerlässlich.

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Trotz aller berechtigten Sorge wünschte sich der Frickinger Bürgermeister „etwas mehr Gelassenheit, Ruhe, Zuversicht und Mut“ anstelle von „manch Unzufriedenheit, manch schneller Kritik und Nörgelei“, die auf einem vergleichsweisen hohen Niveau stattfinde. Er bedankte sich bei allen, die bisher schon das Frickinger Miteinander mitgestalten, und nannte stellvertretend unter anderem die rührigen Ehrenamtlichen in den Arbeitsgruppen aus den Pilotprojekten Kommunale Pflegekonferenz und Zukunftswerkstatt.

Jürgen Stukle (links) und Johann Thum vom DRK Salemertal (rechts) ehrten mehrfache Blutspender: (von links) Marcel Pfaff, Thomas Feiler, ...
Jürgen Stukle (links) und Johann Thum vom DRK Salemertal (rechts) ehrten mehrfache Blutspender: (von links) Marcel Pfaff, Thomas Feiler, Manfred Sonntag, Markus Baier, Hartmut Heinzelmann, Markus Moser, Manfred Müller, Claudia Knapp, Stefan Kunle, Maria Schwenzig und Martina Buser. | Bild: Martina Wolters

Die von Kulturamtsleiterin Birgit Bergmüller zusammengestellte Fotoschau ließ die wichtigsten lokalpolitischen wie kulturellen Höhepunkte des vergangenen Jahres Revue passieren. Bilder erinnerten an Stukles erfolgreiche Wiederwahl, an Konzerte, Vorträge, Kino und Comedy vor Ort sowie das nachgeholte Herbstmarktjubiläum im September. Fotos erzählten davon, dass Heimatforscher Albert Mayer mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet worden war oder vom Ausscheiden des langjährigen Grundschulrektors Uwe Götz und der Einführung seiner Nachfolgerin Tina Gutemann.

Langjährige Freundschaft verbindet Jürgen Stukle (li.) und seinen Stellvertreter Walter Städele (re.) mit Daniel Suter aus Frick.
Langjährige Freundschaft verbindet Jürgen Stukle (li.) und seinen Stellvertreter Walter Städele (re.) mit Daniel Suter aus Frick. | Bild: Martina Wolters

In seinem Schlusswort stellte Walter Städele den Schulhausneubau als wichtigstes Großprojekt 2023 heraus. Der Bürgermeisterstellvertreter rief wie Stukle zu gemeinschaftlichem Handeln auf. „Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln“, zitierte er William Shakespeare. Neben dem „krisenerprobten Bürgermeister“, wie Städele sagte, und der Fricker Abordnung schloss er auch die Empfangsgäste selbst in seinen Dank mit ein. Die große Gästezahl beim Neujahrsempfang wertete er als Zeichen des Zusammenhalts in der Gemeinde.

Ehrungen für soziales Engagement

Den Neujahrsempfang nutzte Bürgermeister Jürgen Stukle, um mehrere verdiente Mitbürger zu würdigen.

  • Herbstmarkt: Jürgen Stukle dankte Eugen Trinler, der seit Beginn im Jahr 1995 im Herbstmarktausschuss wirke. Trinler habe auf eigenen Wunsch sein Amt als Ausschussvorsitzender nach 20 Jahren an Erich Fruh abgegeben. Stukle betonte, es sei Trinlers Verdienst, dass der Herbstmarkt mit als schönstes Herbstfest in der Region gelte. Eugen Trinler habe mit kreativen Ideen viele Attraktionen wie Starkochen, Akrobatik oder Open-Air-Kino nach Frickingen geholt. Gleichzeitig habe er eine Plattform geboten, auf der sich Frickinger Betriebe präsentieren konnten. „Nicht ich war der Herbstmarkt, sondern wir waren ein Superteam“, bedankte sich Eugen Trinler. Das Publikum spendete dem Geehrten lang anhaltenden Beifall.
  • Ehrenamt: Zwei Gruppierungen ehrenamtlich Tätiger zeichnete Jürgen Stukle ebenfalls aus. Der Bürgermeister lobte ihr Engagement rund um ein lebenswertes Frickingen bis ins hohe Alter und vergab an beide Gruppen eingegangene Spendengelder örtlicher Betriebe. 550 Euro gingen an die Bürgerselbsthilfe Miteinander. Zur Geldspende konnten die Vorsitzenden Gertrud Nußbaum und Susanne Reichle eine Torte entgegennehmen. Für das aus der Pflegekonferenz entstandene Betreuungsangebot „Kaffeetass und sonst noch was“ gab es 1000 Euro, eine symbolische Kaffeetasse plus Zucker und das Versprechen auf Kuchen für den nächsten Betreuungsnachmittag am Mittwoch. Lobend erwähnte Jürgen Stukle auch die Kooperation der Gruppe mit dem Linzgaushuttle-Fahrdienst. Begeistert bedankte sich Sprecherin Astrid Hermann für die wertschätzende Zuwendung.
  • Blutspender: Zusammen mit Johann Thum, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Salemertal, ehrte der Bürgermeister mehrfache Blutspender. Für 75 Spenden wurden Thomas Feiler, Marcel Pfaff und Manfred Sonntag ausgezeichnet. 50 Mal spendeten Martina Buser, Hartmut Heinzelmann, Claudia Knapp, Markus Moser und Manfred Müller. Ferner wurden Stefan Kunle und Maria Schwenzig für je 25 Spenden und Markus Baier für zehn Spenden geehrt.