Auch die 28. Auflage des über die Region bekannten Herbstmarkts hat wieder Besucherströme angezogen. „Ich bin sicher, der Markt ist wieder ein Erfolg“, freute sich Erich Fruh, Vorsitzender des Herbstmarktausschusses. Zusammen mit seinem Team, Vereinen und den Bildungseinrichtungen vor Ort hatte er eine regelrechte Spielwiese zusammengestellt, die sicher jedes Kinderherz höherschlagen ließ.

Glücksräder, Schminken, Gewinne

So war auch Vivienne mit ihrer Familie da und nutzte, wie ihre Freundinnen, das Schminkangebot von Christine Rügamer, um sich in einen bunten Schmetterling zu verwandeln. Luca nahm gern mit seiner Mutter Nadine Saile an der von der KJG gestalteten Herbstmarktrallye teil. Fragen wie zu den vier Generationenpaaren der Bäckerei Baader oder der Einwohnerzahl Frickingens konnten die Beiden nicht gleich beantworten, setzten aber zuversichtlich auf die Mithilfe aus der Einwohnerschaft.

Vivienne hatte sich von Christine Rügamer in einen schillernden Schmetterling verwandeln lassen.
Vivienne hatte sich von Christine Rügamer in einen schillernden Schmetterling verwandeln lassen. | Bild: Martina Wolters

Glücksräder avancierten geradezu zum Sport. So hatten Lucas Bernard und Anna Grab alle Hände voll zu tun an dem Stand des Katholischen Kindergartens mit vielen gespendeten Gewinnen. Familie von Bleichert aus Überlingen erdrehte sich ein Legoset. Die Frickinger Katharina und Joachim Arnold freuten sich ebenfalls über Seifenblasensets für ihre Enkelkinder.

Stühle als Symbol für Kinderrechte

Der Kasper von der Sigmaringer Puppenbühne erfreute sich großer Beliebtheit und unterhielt Groß und Klein mit lustigen Versprechern ebenso das Paradiesbähnle neben den gleichnamigen Äpfeln aus der Paradiesküche. Selbst aktiv waren die örtlichen Grundschüler, die mit quirligen Tänzen über die Marktbühne fegten. Sie hatten selbst offensichtlich jede Menge Spaß dabei.

Das Kasperletheater stellte eins von mehreren Highlights auf der Pfarrwiese dar.
Das Kasperletheater stellte eins von mehreren Highlights auf der Pfarrwiese dar. | Bild: Martina Wolters

Eine Reihe aufgehängter, bunt gestalteter Stühle zog die Besucherblicke am Wiesenrand auf sich. “Jede Bildungseinrichtung hat einen Stuhl gemacht“, erklärte Grundschulleiterin Tina Gutemann. Auf Initiative der Nachhaltigkeits-AG Bildung seien die Stuhlkunstwerke entstanden. Jedes von ihnen stehe für ein anderes Kinderrecht wie beispielsweise das Recht auf Geborgenheit oder auf Schutz vor Gewalt. Zusammen mit dem angehenden Lehramtsstudenten Alexander Clemens lupfte Gutemann einen noch unbemalten Stuhl mit Entlass-Schülerin Lea in die Luft. An zwei Objekten hatte Lea mitgemacht, erzählte Gutemann.

Ausgestellte Ware aus dem 3D-Drucker

Auf der Bühne nebenan ging es indes weiter mit Zauberkunst und Jonglage. Schon vor dem Mittagsgeläut war in der Kirchstraße zwischen den Ständen kaum noch ein Durchkommen. An den Essensständen mit Leckereien wie Crêpe, Quiche oder feinen Kuchen der Landfrauen bildeten sich schnell längere Schlangen. Die Standauslage von Erstausstellerin Patricia Keller lockte mit bunten Farben viele Marktgäste an. Ihre Ware stellt die Erzieherin aus Steißlingen großteils per 3D-Druck her. „Es ist Wahnsinn, was man alles Kreatives mit dem Drucker machen kann“, befand die gebürtige Lippertsreuterin.

Ihre Kunst aus dem 3D-Drucker hat die Lippertsreuterin Patricia Keller erstmalig beim Herbstmarkt ausgestellt.
Ihre Kunst aus dem 3D-Drucker hat die Lippertsreuterin Patricia Keller erstmalig beim Herbstmarkt ausgestellt. | Bild: Martina Wolters

Für ihre aufdrehbaren Riesen-Eicheln oder Deko-Schriftzüge rührt sie grundsätzlich ein entsprechendes Pulver an, füllt es in Silikonformen und lässt es aushärten. Nach mehrtägigem Durchtrocknen geht es dann ans Dekorieren mit Farben, Transparentpapier oder Ballonlichtern. Zuhause bestückt Keller ein Küchenbüffet im Carport damit und es dient als Minigeschenke-Lädele. In Salem vertreibt sie ihre Kreativarbeiten im Fachwerk 21.

Dabei sein ist alles

Am Stand von Autorin Lilly Heuer und Thermomix-Köchin Rosi Barth herrschte auch gute Stimmung. Ihnen komme es nicht so auf den Verkauf ihrer Produkte an, meinten die Beiden. „Unser Highlight ist, dass wir hier viele Leute treffen“, sind sich die Frauen einig. Ähnlich sah das die örtliche Zimmerer-Familie Gruber. Es sei selbstverständlich, dass sie sich an der Frickinger Aktion beteiligen, sagte Andrea Gruber. „Wir möchten den Besuchern auch zeigen, dass man es als Handwerker zu etwas bringen kann“, erläuterte Markus Gruber mit Blick auf seinen ebenso anwesenden Sohn Nico. Der wurde im letzten Jahr Landessieger von Baden-Württemberg und holte außerdem noch Bronze als drittbester Zimmermann Deutschlands.

4000 Lose für das Gewinnspiel

Ramona Voß und Tilmann Stoodt beteiligten sich auch gerne ehrenamtlich am Marktgeschehen. Wie Anita und Vinzenz Weber oder Birgit Haag und Ramona Fruh verkauften sie die 4000 Lose für das traditionelle Markt-Gewinnspiel.

Ganz neu in Frickingen und schon als Helfer beim Herbstmarkt dabei: Ramona Voß und Tilmann Stoodt
Ganz neu in Frickingen und schon als Helfer beim Herbstmarkt dabei: Ramona Voß und Tilmann Stoodt | Bild: Martina Wolters

Dass sie als gerade neu Hinzugezogene mithelfen, sei für sie selbstverständlich. Vom Herbstmarkt selbst zeigten sie sich ähnlich begeistert wie von ihrer Aufnahme in die Frickinger Dorfgemeinschaft. „So ein Markttreiben wie hier in Frickingen zeugt von einer sehr guten Gemeinschaft und engagierten Leuten“, meinte Stoodt begeistert.