Kommandant Karl-Heinz Bentele betonte bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Deggenhausertal in seinem Jahresbericht die Wichtigkeit von Lehrgängen zur Erhaltung der Schlagkraft der Wehr. So wies er darauf hin, dass bei technischen Hilfeleistungen früher Fahrzeuge mit Benzin, Diesel oder Gas zu berücksichtigen waren, heute kämen Elektrofahrzeuge und künftig auch mit Wasserstoff betriebene Autos dazu. Die Mannschaftsstärke der Wehr sei aktuell und auch künftig befriedigend. Jedoch sei die Jugendfeuerwehr wichtig für die Zukunft. Die bedeutendste Aussage von Bentele kam zum Schluss seines Berichts: „Ich bin jetzt zehn Jahre Kommandant und es ist mir nicht leicht gefallen. Aber man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist und deshalb will ich die Leitung der Wehr in jüngere Hände geben.“
Als einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte entpuppte sich somit die Neuwahl des Kommandanten. Zur Wahl stellte sich der bisherige erste Stellvertreter, Claudius Mecking, der dann mit 41 von 52 Stimmen gewählt wurde. „In den vergangenen Jahren habe ich durch die Wahl zum zweiten stellvertretenden und ersten stellvertretenden Kommandant verschiedene Lehrgänge, Übernahme von verschiedenen Aufgaben in der Feuerwehr, die Aufgaben und Verantwortung in der Führungsposition kennengelernt und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Es gibt jetzt die Möglichkeit, das Amt des Kommandanten zu übernehmen, und diese möchte ich nutzen. Ein bisschen ist es mir vermutlich auch in die Wiege gelegt worden“, erklärte Claudius Mecking seine Motivation.
Bereits der Vater Kommandant
Zur Erinnerung, sein Vater Ernst Mecking war insgesamt 47 Jahre bei der Feuerwehr und davon 18 Jahre Kommandant der Deggenhausertaler Wehr. Und was sind die Ziele von Claudius Mecking als Kommandant? „Ein großes Ziel ist es, unsere Feuerwehr zukunftsorientiert und modern zu gestalten. Ich möchte in Zukunft die Mannschaft mehr mit einbeziehen, vor allem was den Übungsdienst und dessen Gestaltung anbelangt. In regelmäßigen Workshops wollen wir unsere Ziele überprüfen und ein Meinungsbild der Mannschaft einholen.“
Schriftführer Manuel Haag gab einen Überblick über das Feuerwehrjahr 2023. Im Berichtszeitraum ist die Wehr insgesamt zu 70 Einsätzen ausgerückt, wenige mehr als im Vorjahr. Zu den bedeutendsten Einsätzen zählt der Brand einer Planierraupe Anfang Juni in einem Waldstück beim Auenhof. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand das Gefährt bereits in Vollbrand. Durch das Zumischen von Schaum konnte der Brand mit zwei Rohren schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Eine Gewitterfront Mitte Juli sorgte auch im Deggenhausertal für eine große Zahl an Einsätzen für die Freiwillige Feuerwehr. Es galt vor allem wichtige Durchfahrstraßen von Bäumen und Ästen zu befreien. Die Feuerwehr rückte in dieser Zeit zu 25 Einsätzen aus. Zu einem weiteren Einsatz wurde die Feuerwehr ins Hallenbad nach Wittenhofen alarmiert. Dort war ein Kind beim morgendlichen Schwimmunterricht mit dem Zeh im Rand des Hebebodens hängen geblieben. Mit Unterstützung des Hausmeisters konnten Kammeraden den Boden des Beckens so weit lockern, dass der Zeh herausgezogen werden konnte.
2023 wurden 1152 Einsatzstunden geleistet; davon 977 Stunden für Brand- und Technische-Hilfe-Einsätze und 175 Stunden für sonstige Einsätze. Neben der Hauptübung im Mai fanden 48 Übungen in den verschiedenen Wehrbereichen statt. 23 Feuerwehrleute absolvierten Lehrgänge und Schulungen. Zu Beginn dieses Jahres zählt die Wehr 76 aktive Kameradinnen und Kameraden, 30 Kameraden in der Alterswehr und 14 Jugendfeuerwehrmitglieder.
Zum Erhalt und zum Ausbau der Leistungsfähigkeit der Wehr sind Beförderungen wichtig. So wurden Dennis Klein zum Oberfeuerwehrmann und Julia Uricher zur Oberfeuerwehrfrau befördert sowie Manuel Hirscher zum Löschmeister. Für 40 Jahre Feuerwehrdienst wurden Michael Merkel und Robert König mit dem Ehrenkreuz in Gold ausgezeichnet.
Eine Überraschung waren die Auszeichnungen von Norbert Steidle und Andreas Russ mit dem Ehrenkreuz in Bronze. Und zu Ehrenmitglieder der Feuerwehr Deggenhausertal wurden Wilfried Hügle und Friedrich Höss ernannt. In die Altersabteilung verabschiedet wurde Michael Merkel. Neu in die aktive Wehr aufgenommen wurden Josefine Gasser und Christoph Kolb.