„Das kann man alles in die Tonne treten“, sagt Uwe Hamann beim Vorgespräch für das Box-Event im Deggenhausertal. Damit meint der Organisator der Veranstaltung den Ländervergleich zwischen einer baden-württembergischen U-22-Staffel und dem „Ulster Boxing Team“ aus Nordirland.
Iren sagen wegen Angst vor Coronavirus ab
Es sei bereits bis ins Detail geplant gewesen, als die Iren am vergangenen Donnerstag kurzfristig absagten – aus Angst, dass sich die Athleten auf der Reise mit dem Coronavirus infizieren könnten.
Alle Boxer bereiten sich derzeit auf Qualifizierungskämpfe für die Olympischen Spiele in Tokio vor, die auf europäischer Ebene in London und auf Weltebene in Paris stattfinden. Da wäre die Begegnung in Wittenhofen eine gute Gelegenheit gewesen, Aufschluss über den Trainingsstand der Sportler zu bekommen. Doch was passiert nun mit dem geplanten Spektakel nach der Absage der Iren?

Hotelzimmer reserviert und Sporthalle ausgestattet
Wer Cheforganisator Hamann kennt, der auf 50 Jahre Erfahrung im Boxsport zurückblicken kann, weiß, dass dieser so schnell nicht die Flinte ins Korn wirft. „Es steht alles. Die Hotels sind reserviert, Transfers organisiert, die Hallenausstattung vorbereitet und vieles mehr. Da haben wir schon viel Geld in die Hand genommen.“
Außerdem hätten sich Box-Events im Tal zu einem gesellschaftlichen Ereignis besonderer Güte entwickelt und seien für den Deutschen Boxverband ein Höhepunkt. „Die Alfons-Schmidmeister-Halle in Wittenhofen ist das Wohnzimmer des Deutschen Boxverbands“, sagt Hamann. Nahezu rund um die Uhr sei der Organisator in den vergangenen Tagen damit beschäftigt gewesen, einen Ersatz für die Nordiren zu gewinnen.
Geplante Kämpfe finden auf hohem sportlichem Niveau statt
Hamanns jahrzehntelangen Erfahrungen im Boxsport und sein Engagement in Landes- und Bundesgremien der Boxsportverbände zahlen sich nun aus. „Alles was wir gegen die baden-württembergische U-22-Staffel aufbieten sind Spitzenleute. Bei den geplanten Kämpfen halten wir auf jeden Fall das hohe Niveau, das wir bei den vergangenen Events im Tal geboten haben“, betont Hamann.
Nach dem Boxspektakel im April 2016 hatte er noch vorausgesagt, dass dieses Event das letzte im Deggenhausertal sein werde, weil der Aufwand einfach zu groß sei und Hamann in den Verbänden zusätzlich zahlreiche Aufgaben hätte.

Nachdem er aber in diesem Jahr 50 Jahre im Boxsport aktiv ist, hätte seine Frau Viera Prekopova vorgeschlagen, noch eine Veranstaltung zu organisieren. Sie trage einen Großteil der Planungsarbeit mit Kollegen vom Deutschen Boxsportverband.
Gesellschaftliches und sportliches Ereignis
Und dieses gesellschaftliche und sportliche Ereignis für Freunde des olympischen Faustkampfs findet am Freitag, 20 Uhr, in der Alfons-Schmidmeister-Halle in Wittenhofen statt. Einmal mehr haben die Macher um Uwe Hamann eine hochkarätige Boxveranstaltung im „Tal der Liebe“ geplant und vorbereitet. Anstelle der Iren steigen hochgradige Boxer aus Tschechien und der Schweiz in den Ring.
Kushtrim Mahmuti vom Boxteam Langenargen steigt in den Ring
Mit dabei ist auch der Weltergewichtler Kushtrim Mahmuti vom Boxteam Langenargen, ein bundesweit aufstrebender Sportler mit großem Kämpferherz. Mahmuti boxe derzeit erfolgreich im Trikot des Märkischen Boxrings und eile dort von Sieg zu Sieg. Von seinen 77 Kämpfen hat er 64 gewonnen. „Den nächsten Sieg will Mahmuti in Wittenhofen einfahren“, freut sich Hermann Czujan aus Straubing, Ringsprecher beim Box-Event.

Weiterhin erwarten die Organisatoren Funktionärselite im Deutschen Boxsport, wie Erich Dreke (Präsident des Deutschen Boxsportverbands), Andreas Hahn (Chef aller Sportsoldaten in Deutschland), Helmut Ranze (Ex-Bundestrainer) und Volker Grill (Vize-Präsident Deutscher Berufsboxer).