„Ich bin natürlich dankbar, dass wir so eine tolle Übergabe haben.“ Dominik Männle, Bürgermeister in spe von Uhldingen-Mühlhofen, freut sich, dass er vom jetzigen Stelleninhaber derzeit in sein künftiges Amt eingearbeitet wird. Mit Edgar Lamm trifft sich der 37-Jährige aktuell ein- bis zweimal in der Woche, wenn es zeitlich möglich ist, denn schließlich ist Männle gegenwärtig noch beim Landratsamt in Friedrichshafen als Kreiskämmerer beschäftigt.

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Männle nimmt nicht nur schon an den Gemeinderatssitzungen teil. Sondern auch an Gesprächen zu wichtigen Themen, die in der Gemeinde anstehen. Lamm nannte als Beispiel die Verlegung der Gemeindeverbindungsstraße an der Birnau oder den Busparkplatz beim Traktor- und Automuseum. Auch im Rathaus führt Männle inzwischen die ersten Gespräche, um die dortigen rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses kennen zu lernen. Dazu kommen dann noch 80 weitere in Bauhof, Kindergarten und Schule.

Schon jetzt füllt sich der Terminkalender des neuen Bürgermeisters

Per Computer ist der künftige Bürgermeister mittlerweile mit dem Rathaus verbunden, nicht nur, um „auf dem aktuellen Stand der Dinge zu sein“, wie Männle sagt, sondern auch, um Termine mit Bürgermeister-Sekretärin Gabriele Frank abzustimmen. „Und Frau Frank trägt ihm schon kräftig Termine ein“, fügte Lamm schmunzelnd an. An den wöchentlichen Amtsleiterrunden im Rathaus wird Männle jetzt auch teilnehmen. „Ich möchte einfach wissen, was Stand ist und dass ich mit den Themen vertraut bin, um am 8. Juni nicht von Null an anfangen zu müssen“, sagte er.

Jetzt gilt es zunächst, Männles Vereidigung im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung zu planen. Der Termin stehe aber noch nicht fest, erläuterte Lamm. Er selbst wird nur noch eine einzige Ratssitzung leiten, am Dienstag, 19. Mai im Welterbesaal. „Im Rathaus gar keine mehr“, sagte Lamm. Es werde wohl noch eine ganze Weile dauern, bis dort die erste Sitzung wieder stattfinden könne, fügte Männle an. „Wenn die Abstandsregelungen noch so lange dauern, bis ein Impfstoff entwickelt ist, dann kann es sein, dass alle Ratssitzungen in diesem Jahr im Welterbesaal stattfinden müssen“, so Lamm.

Noch kein Termin für offizielle Verabschiedung

Viele Veranstaltungen, die dort eigentlich vereinbart worden seien, müssten aufgrund der Corona-Epidemie derzeit verschoben werden. Darunter auch seine eigene offizielle Verabschiedung. Lamm: „Die ist natürlich gecancelt worden. Klar, das kann man nicht verantworten. Wenn die Abstandsregelungen noch im Herbst gelten, ist es noch niemals dann möglich. Und nächstes Jahr weiß ich nicht, ob es dann noch Sinn macht.“ Männle entgegnete: „Doch, das macht es. Da sollte die Gemeinde schon das Interesse daran haben.“ Er hoffe, dass es dieses Jahr noch klappt. „Sollte es nächstes Jahr werden, müsste ich Herrn Lamm dazu überreden, dass er trotzdem kommt.“

Männle will geregelte Übergabe in der Kreiskämmerei sicherstellen

Männle wird bis zu seinem Amtsbeginn am 8. Juni noch im Landratsamt tätig sein. Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin wird seinen Angaben zufolge am 28. Mai während einer Kreistagssitzung in der Gemeindehalle Ettenkirch gewählt. „Mir ist ganz wichtig für meine Kolleginnen und Kollegen im Landratsamt, dass es eine gescheite Amtsübergabe gibt und ich mit gutem Gewissen gehen kann, wenn man das in der jetzigen Zeit überhaupt sagen kann“, erläuterte er. „In einer Kämmerei wird es aufgrund von Corona alles andere als einfach.“

Die ersten 100 Tage im Amt sieht er als mit die härtesten für einen neuen Bürgermeister an. „Gerade in der jetzigen Phase, da man ja wenig Möglichkeiten hat, mit den Menschen in Kontakt zu treten.“

Männle will keine Vorschusslorbeeren

Lamm sagte, er habe großes Interesse daran, eine gute Nachfolge zu erhalten, „und das ist auch gewährleistet“. Männle wollte indes keine voreiligen Vorschusslorbeeren: „Ich brauche meine Zeit. Ich muss mich erstmal bewähren.“ Ob er auch wirklich die Lösung sei, die man sich in Uhldingen-Mühlhofen wünsche, müsse man noch schauen. „Aber ich werde alles dafür geben, dass es funktioniert.“

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Daran scheint Lamm keine Zweifel zu haben: Wenn Männle mit dem gleichen Elan an seine Arbeit gehe, wie er den Wahlkampf geführt habe, „also das war wirklich beeindruckend“.

Positives Fazit nach Haushaltsbesuchen im Wahlkampf

Die Haushaltsbesuche, die er damals gemacht hatte, bewertet Männle in der Rückschau positiv: „Es war eine gute Entscheidung, ich habe viele positive Rückmeldungen erhalten. Es waren wirklich tolle Begegnungen.“ Das Wetter habe ihm allerdings in Mühlhofen einen Streich gespielt. Männle: „Da habe ich gedacht, Mühlhofen hat etwas gegen mich. Das Wahlergebnis hat es dann aber relativiert.“