Die Neugestaltung der Uferpromenade in Unteruhldingen ist nach dreieinhalb Jahren abgeschlossen. „Ich finde, sie kann sich sehen lassen. Sie ist für unsere zahlreichen Gäste und die Bürgerschaft in allen drei Ortsteilen ein wahrer Hingucker“, freute sich Bürgermeister Dominik Männle bei der Einweihungsfeier auf vor dem Kapellenplatz. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für unsere Gemeinde.“
Anlass für Neuplanung geht schon auf 2011 zurück
Die rund 5 Millionen Euro teure Uferneugestaltung wurde als ein Teil des Masterplans Unesco-Weltkulturerbe Pfahlbauten umgesetzt, dessen Wurzeln bis ins Jahr 2011 zurückreichen. Seinerzeit wurde die Fundstätte Stollenwiesen zum Unesco-Weltkulturerbe Pfahlbauten ernannt. Dann entschied der Gemeinderat in einer Klausurtagung mit der Überlinger Planstatt Senner, die Infrastruktur im gesamten Ort überarbeiten zu lassen. Anschließend fanden Bürgerversammlungen, Bürgerworkshops und Maien-Spaziergänge in allen drei Ortsteilen statt. Männle erinnerte: „Das mündete schließlich in einen Masterplan Unesco-Weltkulturerbe Pfahlbauten.“

Die drei Bauabschnitte zur Ufergestaltung
Arbeiten am Ufer starteten 2018 in mehreren Abschnitten
Ein Baustein war die Uferneugestaltung in Unteruhldingen, die ab 2018 in mehreren Bauabschnitten umgesetzt wurde. Wie Männle herausstellte, sei es den Planern wichtig gewesen, die am Hafenfest beteiligten Vereine einzubeziehen: „Denn die Neugestaltung hat natürlich auch gravierende Auswirkungen auf das Hafenfest mit seinem großen Seefeuerwerk.“
Der jetzt fertige Bauabschnitt vom Pfahlbaumuseum über das Hafenmeistergebäude bis hin zur St.-Quirinus-Kapelle war die vom Umfang her größte Maßnahme. Die Planstatt Senner hatte mit Ortsbaumeister Fabian Stephan die Details der Ausschreibung erarbeitet, am 25. Oktober 2021 begannen die Bauarbeiten. „Zum Glück hatten wir in diesem Jahr einen so milden Winter. Wir waren pünktlich zum Start der Tourismussaison am 6. April fertig“, unterstrich Männle.

E-Katamaran wird weiteres Aushängeschild für die Gemeinde
Er dankte nicht nur allen am Bau Beteiligten, sondern auch dem Regierungspräsidium Tübingen „für die ganz hervorragende und sehr wohlwollende Unterstützung unseres Antrages“. Sein Dank galt auch den Bodensee-Schiffsbetrieben (BSB), die im Zuge der Bauarbeiten die Versorgung des Elektro-Katamarans sicherstellte, der ab Juli in Uhldingen Station wird – „ein weiteres Aushängeschild für Uhldingen-Mühlhofen“. Nicht zuletzt würdigte er das Engagement der Bürger in den zahlreichen Workshops: „Ohne die Anregungen aus der Bürgerschaft wäre die Uferneugestaltung nicht zu dem geworden, was sie heute ist.“
Viele Sitzgelegenheiten, viel Grün und Gehölze
Planer Johann Senner aus Überlingen sprach von einem Meilenstein für die Gemeinde. Als sehr konstruktiv und schönen Prozess bezeichnete er die Gespräche mit den Vertretern der Vereine rund um das Hafenfest. Entstanden seien unter anderem komplett neue Wege, viele Pflanzbeete, neue Holzbänke, ein Holzwellendeck an der Mole und Sitzstufen am Hafen. Über 50 Gehölze seien gepflanzt worden, das Ufer am Naturstrand sei natürlicher geworden, auch der große neue Spielplatz habe sich bereits bewährt.

350 Fahrradstellplätze und eine 2000-Meter-Laufstrecke
Rund 350 Fahrradstellplätze seien gebaut worden: „Sie können ruhig Ihr Auto zu Haus lassen.“ Dreieinhalb Hektar seien umgeplant worden, die Länge des Ufers betrage genau 1000 Meter: „Hin und zurück macht das also einen 2000-Meter-Lauf.“ Senner betonte: „Es hat zehn Jahre lang Riesenspaß gemacht.“

Das sagen die Bürger zur Umgestaltung

- Siegfried Gumberger aus Seefelden: „Alles in allem ist es gelungen. Besonders positiv ist die Sitztreppe am Ufer.“ Er bemängelt in erster Linie „zu viel Stein und Teer, das ist aber die einzige Kritik. Ein bisschen störend ist übrigens auch, dass die Fahrradfahrer das Fahrradverbot zum Hafen nicht einhalten.“

- Horst Krake aus Unteruhldingen: „In den letzten 50 Jahren ist fast nichts gemacht worden, deswegen hat man jetzt mal klotzen und zuschlagen können. Uhldingen-Mühlhofen hat das schon lange verdient und es ist super rausgekommen; Kritik gibt‘s immer.“

- Sonja Knoblauch aus Unteruhldingen: „Ich finde diese entstanden Weite und diese Freiheit ganz toll.“ Die Menschen hätten jetzt alle Platz hätten, ohne Gedränge an der Promenade zu laufen. Es seien schöne Plätze entstanden, „um am Abend mal in Ruhe am Ufer zu sitzen und die Stimmung zu genießen.“ Ganz besonders hat es ihr der neue Kirchenvorplatz angetan: „Er hat so gewonnen an Blüten und Pflanzen.“

- Diana Groß aus Oberuhldingen: „Ob sich auf Dauer die nicht mehr vorhandenen Abgrenzungen im Naturbad bewähren, bezweifle ich ein bisschen.“ „Vielleicht schaffe das Unruhe „wegen vorbeifahrenden Fahrradfahrern oder vorbeilaufenden Hunden.“ Dennoch findet sie die Umgestaltung gut, weil der Bereich jetzt sehr weiträumig sei und sehr viel Platz biete.