Manchmal sind es nur leere Chipstüten, an anderen Tagen Zigarettenstummel und Glasscherben: Unbekannte hinterlassen beinahe wöchentlich jede Menge Müll auf dem Gelände des Waldkindergartens in Uhldingen-Mühlhofen. Für die Erzieher und Eltern ist das ärgerlich – zum einen kostet es jede Menge Arbeit, bis der Müll weggeräumt ist, zum anderen können gerade Zigarettenstummel und Scherben für Kleinkinder gefährlich sein.

„Gerade die Zweijährigen in unserer Spielgruppe nehmen Vieles in den Mund. Nicht auszudenken, wenn da mal eine Scherbe dabei wäre“, sagt Erzieherin Corina Schnell. Glücklicherweise sei bisher in dieser Hinsicht noch nichts passiert. Das allein ist aber der Arbeit der Pädagogen zu verdanken. „Jeden Morgen, bevor die Kinder kommen, schauen wir uns das Gelände gründlich an und räumen den Müll weg“, erklärt Schnell.
Nicht nur Müll, sondern auch Vandalismus
Scherben, Zigaretten und Co. sind nicht das Einzige, was den Mitarbeitern und Eltern des Kindergartens Sorgen bereitet. Es ist auch der Vandalismus. An einem Tag sind es Bänke, die über Stock und Stein tief mit in den Wald geschleppt und erst Tage später gefunden werden. Mal sind es Kratzer am Container des Kindergartens oder Kisten, die herumgeschmissen werden.

Jüngst zerstörten Unbekannte die Holzgarderobe der Spielgruppe, die ein Vater liebevoll zusammengeschreinert hatte. Sie war direkt neben dem Container aufgebaut und wurde im Sommerhalbjahr dafür genutzt, um die Jacken der Kinder aufzuhängen. „Vor einigen Tagen kamen wir morgens hier an und die Garderobe lag abgerissen auf dem Waldboden. Ich weiß nicht, warum Menschen so etwas machen“, sagt Erzieherin Schnell.

Neben der kaputten Garderobe wurden auch Bänke verschoben und der Container des Kindergartens zerkratzt. Über diese zerstörerischen Handlungen ist auch Marcel Lamer, Vater des dreijährigen Max, verärgert. „Es verursacht Kosten und bedeutet Zeitaufwand für uns Eltern“, sagt er.
Etwa 3000 Euro Schaden im vergangenen Jahr
Denn die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen unterstütze den Kindergarten zwar bei größeren Investitionen und bei den Personalkosten, doch als eingetragener Verein wird ein großer Teil auch über die Mitglieder getragen – die Eltern. Nach Schätzungen von Lamer, der im Vorstand des Kindergartens für die Finanzen zuständig ist, sind 2022 allein durch Vandalismus Schäden in Höhe von etwa 3000 Euro entstanden.
Abgesehen von den Kosten sei es auch Aufgabe der Eltern, die beschädigten Utensilien wieder instand zu setzen. „Wir kümmern uns um die Reparaturen und schauen, dass wir Kaputtes ersetzen“, erzählt Lamer und ergänzt: „Es ist jedes Mal super ärgerlich, wenn wir bemerken, was schon wieder alles zerstört wurde.“

Alles ins Haus zu räumen, kommt nicht in Frage
Doch was tun, um Vandalismus vorzubeugen? Eine Antwort auf diese Frage hat Lamer nicht. Wie er berichtet, räumt der Kindergarten schon alle kleineren Gegenstände täglich ins Haus. „Auch noch die schweren Holztische und Bänke nach drinnen zu stellen – das ist nicht möglich und dafür reicht der Platz auch nicht aus“, sagt er.

Dem engagierten Vater ist auch klar, dass der Platz rund um den Waldkindergarten öffentlich zugänglich ist. Wenn sich Menschen dort für ein Picknick niederlassen, hat er nur eine Bitte: „Den Müll mitnehmen und nichts kaputt machen.“ Sollte doch einmal etwas beschädigt werden, könne man dem Kindergarten eine Spende hinterlassen, im Postfach 1261 am Edeka-Getränkemarkt in Uhldingen-Mühlhofen. „Das geht auch anonym“, betont Lamer.