"Rote Neuseeländer", "Englische Schecke", "Weiße Wiener" oder "Helle Großsilber": Kenner wissen sofort, was sich hinter diesen Namen verbirgt: Kaninchen. Unter den Züchtern sind es beliebte Rassen, die sie gerne bei Wettberweben und Treffen präsentieren. In Überlingen wird das in Zukunft aber schwierig, denn die Kleintierzüchter haben bald kein eigenes Vereinsheim mehr. Ein Heim, wo unter anderem die rund 40 unterschiedlich großen Käfige gelagert werden, in denen die Kaninchen des Kleintierzuchtverein C 191 Überlingen bei Schauen gewöhnlich präsentiert werden.
„Bis zum Jahresende müssen wir spätestens raus“
Was ist geschehen? Über 30 Jahre haben sich die Mitglieder des Vereins – gegenwärtig sind es deren 13 – in einem kleinen Raum mit angrenzendem Lager in der ehemaligen Straßenmeisterei in der Nußdorfer Straße getroffen. Die Gebäude hier sollen aber abgerissen werden, da die Stadt das Grundstück als Parkplatz für die Landesgartenschau benötigt, sagt Schriftführerin Brigitte Soth. Deshalb habe die Stadt dem Verein gekündigt. „Bis zum Jahresende müssen wir spätestens raus“, sagt Soth. Einen Mietvertrag habe es nicht gegeben, man sei wohlwollend dort untergebracht worden.
Neue Kleintierschau bleibt vorerst ein Wunschtraum
Daher sind die Mitglieder jetzt auf der Suche zumindest nach einem Lagerraum in erster Linie für ihre Käfige und Voliere. „20 bis 25 Quadratmeter genügen schon“, sagt Brigitte Soth. Ihre vierwöchigen Versammlungen wollen die Kleintierzüchter künftig wieder in Gaststätten abhalten. Obwohl die Mitgliederanzahl rückgängig ist, möchte der 1902 gegründete Verein als solcher weiter bestehen bleiben. „Wir möchten auch wieder einmal eine Ausstellung machen“, sagt die Schriftführerin und verweist darauf, dass die letzte in der Stadtgärtnerei vor zehn Jahren mit rund 120 Kaninchen und 30 Geflügeltieren stattfand. Mit der Beteiligung am Frühlingsfest der Landesgartenschau habe man einen ersten wichtigen Schritt in diese Richtung getan, die Resonanz sei sehr groß gewesen. Doch ohne einen geeigneten Raum zur Unterbringung der Käfige bleibe eine solche Kleintierschau wohl nur ein Wunschtraum, bedauert Brigitte Soth.