Überlingen – Die Hochschule Ravensburg-Weingarten verfolgt keine Pläne mehr, am Standort Schloss Rauenstein einen eigenständigen Hochschulstandort aufzubauen. Vielmehr wird der Standort Überlingen ganz aufgegeben. Die Stadt als Eigentümerin von Schloss Rauenstein (Kaufpreis 2,9 Millionen Euro) sprach gegenüber der Hochschule eine Kündigung aus, die zum September 2019 wirksam wird.

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Bislang war die Hochschule Mieter im ersten Obergeschoss von Schloss Rauenstein, sie bot berufsbegleitende Kurse im Rahmen der wissenschaftlichen Weiterbildung an. In der Debatte um den Kauf von Schloss Rauenstein hatte Hochschulprofessor Thomas Spägele Überlegungen ins Spiel gebracht, einen Hochschulstandort in Überlingen aufzubauen, eine Außenstelle mit regulärem Studienbetrieb.

Schloss Rauenstein im Herbst. Thomas Spägele präsentiert im Gemeinderat ein Konzept zur Hochschulnutzung.
Schloss Rauenstein im Herbst. Thomas Spägele präsentiert im Gemeinderat ein Konzept zur Hochschulnutzung. | Bild: Deck, Martin

Diese Überlegungen, die mit zur Kaufentscheidung des Überlinger Gemeinderats im März 2014 geführt hatten, danach aber immer mehr ins Stocken gerieten, wurden endgültig ad acta gelegt, wie Pressesprecher Oldenkotte mitteilte.

Schlosss Rauenstein.
Schlosss Rauenstein. | Bild: Hilser, Stefan

Früherer Eigentümer von Schloss Rauenstein war der Bodenseekreis. Aus dieser Zeit stammen noch die Mietverträge mit der Hochschule, die laut Oberbürgermeister Jan Zeitler nicht einmal den Gebäudeunterhalt decken.

Bildung oder Forschung

Laut Zeitler besteht im Gemeinderat nach wie vor der Wunsch, im Schloss eine Bildungseinrichtung unterzubringen. "Wobei ich den Begriff Bildungseinrichtung weit fassen möchte. Es kann auch eine Forschungseinrichtung sein." Wenn man sich die Bildungslandschaft ansieht, sei erkennbar, dass ein eigenständiger Hochschulstandort in Überlingen utopisch ist. "Mir schwebt nach wie vor die öffentliche Nutzung vor. Eine Bildungs- oder Forschungseinrichtung wäre schon schön." Zeitler machte Andeutungen, dass es in diese Richtung gute Gespräche gebe.

Es war im September 2011, als eine Initiativgruppe um Landschaftsarchitekt Senner und den ehemaligen Diehl-Manager Reerink erstmals öffentlich die Möglichkeit diskutierte, eine Hochschule könnte sich mit einer eigenständigen Außenstelle ansiedeln. Zusätzliche Nahrung hatte die Idee durch die Möglichkeit zum Schlosskauf erhalten.

Im März 2014 legten sich der Gemeinderat Überlingen und der Kreistag des Bodenseekreises auf einen Kaufpreis von 2,9 Millionen Euro ...
Im März 2014 legten sich der Gemeinderat Überlingen und der Kreistag des Bodenseekreises auf einen Kaufpreis von 2,9 Millionen Euro fest, zu dem Schloss Rauenstein an die Stadt Überlingen verkauft wurde. | Bild: Stefan Hilser